Es knallt ein paar Mal. Das geschulte Ohr hört, dass es sich hier nicht um erste Böller von spielenden Kindern handelt, die noch vom letzten Sylvester etwas Sprengmaterial zurück behalten haben. Wer einmal ein G3 abgefeuert hat, kennt vielleicht den unterschwelligen Nachhall, den ein Gewehrschuss im Gegensatz zum Böller verursacht. Auch das Echo kommt mehrfach zurück, wenngleich das Jagdgewehr deutlich kleiner sein dürfte als ein G3. Ein beiläufiger Blick aus dem Fenster offenbart mir die Meute, in orangen Warnwesten gekleidet und mit Pudel und Plüster bewaffnet ziehen sie übers Feld und schießen in Richtung E., das etwa zwei Kilometer entfernt liegt. Bis heute war mir nicht bekannt, dass auch in meiner unmittelbaren Wohngegend gejagt wird.
iatbe - am Samstag, 17. Dezember 2005, 12:04 - Rubrik: Der Alltag