Per Zufall bin ich pünklich zum Beginn des Films Der Kuckuck (Kukushka) auf rbb gelandet. Ein russischer Film aus 2002, Original mit Untertitel, Regie: Aleksandr Rogoshkin.
Die Geschichte in Kurzform: wir befinden uns im Zweiten Weltkrieg, im September 1944. Im Niemandsland zwischen Russland, Finnland und Lappland, das hauptsächlich aus atemberaubend schöner Gegend besteht.
Handlungsstrang 1: Veiko, ein finnischer Scharfschütze (von den Russen wurden diese im Zweiten Weltkrieg 'Kuckuck' genannt) wurde von russichen Truppen gefangen genommen und an einen Felsen gekettet. Außerdem hat man ihm Proviant und sein Gewehr sowie etwas Munition hinterlassen. Er versucht sich zu befreien, indem er um den Stahlpflock, der seine Kette hält, immer wieder ein Feuer macht und dieses mit kaltem Wasser (das haben ihm die Russen in einem 20L-Kanister da gelassen) löscht. Hierdurch soll der Fels spröde gemacht werden. Zwischendurch beobachtet er immer wieder andere Personen und Situationen durch sein Fernrohr auf dem Scharfschützengewehr. Unter anderem auch Ivan (Ziehlein) und Anni (eigentlich Kuckuck - mit Namen).
Handlungsstrang 2: Ivan, ein Offizier, der des unsowjetischen Verhaltens bezichtigt wird. Auch er ist als Verräter Gefangener der Russen und soll abtransportiert werden. An einer abgebrannten Brücke muss der Jeep, mit dem er transportiert wird, anhalten. Dann werden die drei Anwesenden Personen (Ivan, Fahrer, Denunziant) von eigenen Flugzeugen angegriffen. Ivan überlebt und stiehlt dem Denunzianten die Stiefel (dies wird von Veiko beobachtet).
Handlungsstrang 3: Anni, eine Lappin die versucht im Krieg ihren kümmerlichen 'Hof' aufrecht zu erhalten, entdeckt Leichen am Fluss (in der Nähe der Brücke). Sie zieht unter anderem Ivan von der Straße (der inzwischen ob seiner Verletzungen ohnmächtig ist) und möchte die Leichen so gut es geht am Flussstrand (Sand) begraben (mit bloßen Händen). Sie bemerkt, dass Ivan noch lebt und schleift ihn in ihre Hütte (Zelt).
Handlungsstrang 1: Veiko kann das beobachten. Er kann sich vor allem aber auch befreien.
Handlungsstrang 4: Veiko begibt sich zu Annis Hof, da er zwar frei ist, die Kette aber noch immer um seinem Bein liegt. Er will die Kette lösen und nach Hause. Für ihn ist der Krieg zu Ende. Er begibt sich ins Zelt, ein babylonisches Sprachenwirrwarr aus Russisch, Finnisch und Lappisch beginnt. Keiner versteht den anderen, viele Missverständnisse erleichtern manchmal, verkomplizieren aber auch oft die Lage. Ivan schimpft Veiko einen Faschisten, da die Finnen von den Deutschen u.a. gezwungen wurden, deutsche Uniformen zu tragen. Ivan hat sich erholt, ist aber noch immer schwach.
Veiko will von Ivan nicht ständig Fritz genannt werden, stellt sich vor und gestikuliert den anderen, es ihm gleich zu tun. Ivan erwiedert: 'Zieh leine' (auf Russisch), woraus Veiko und Anni schließen, er heiße 'Ziehlein'. Fortan nennen sie ihn auch so, Ivan stört das nicht. Für Anni steht fest: wenn zwei Mäuler mehr gefüttert werden müssen, sollen sich diese Mäuler das auch verdienen. Ihr ist der Krieg vollkommen egal, abgesehen davon, dass sie vor vier Jahren ihren Mann verlor - ob er tot ist, weiß sie nicht.
Es beginnt eine interessante Geschichte, in der sich die Charaktere im Laufe der Zeit nicht etwa besser verstehen, sondern durchgehend Kommunikationsprobleme haben. Trotzdem schaffen sie es die meiste Zeit, zusammen zu arbeiten, auch wenn noch immer Misstrauen herrscht. Und auch, wenn Situationen völlig unterschiedlich aufgefasst werden, verstehen alle ohne Worte letztlich doch, worum es geht. Sie gelangen meist auf sehr unterschiedlichen Wegen ans (gemeinsame) Ziel.
Mehr sei aber nicht verraten. Auffällig ist, dass wohltuend wenig Musik zum Einsatz kommt.
Danke rbb!
Die Geschichte in Kurzform: wir befinden uns im Zweiten Weltkrieg, im September 1944. Im Niemandsland zwischen Russland, Finnland und Lappland, das hauptsächlich aus atemberaubend schöner Gegend besteht.
Handlungsstrang 1: Veiko, ein finnischer Scharfschütze (von den Russen wurden diese im Zweiten Weltkrieg 'Kuckuck' genannt) wurde von russichen Truppen gefangen genommen und an einen Felsen gekettet. Außerdem hat man ihm Proviant und sein Gewehr sowie etwas Munition hinterlassen. Er versucht sich zu befreien, indem er um den Stahlpflock, der seine Kette hält, immer wieder ein Feuer macht und dieses mit kaltem Wasser (das haben ihm die Russen in einem 20L-Kanister da gelassen) löscht. Hierdurch soll der Fels spröde gemacht werden. Zwischendurch beobachtet er immer wieder andere Personen und Situationen durch sein Fernrohr auf dem Scharfschützengewehr. Unter anderem auch Ivan (Ziehlein) und Anni (eigentlich Kuckuck - mit Namen).
Handlungsstrang 2: Ivan, ein Offizier, der des unsowjetischen Verhaltens bezichtigt wird. Auch er ist als Verräter Gefangener der Russen und soll abtransportiert werden. An einer abgebrannten Brücke muss der Jeep, mit dem er transportiert wird, anhalten. Dann werden die drei Anwesenden Personen (Ivan, Fahrer, Denunziant) von eigenen Flugzeugen angegriffen. Ivan überlebt und stiehlt dem Denunzianten die Stiefel (dies wird von Veiko beobachtet).
Handlungsstrang 3: Anni, eine Lappin die versucht im Krieg ihren kümmerlichen 'Hof' aufrecht zu erhalten, entdeckt Leichen am Fluss (in der Nähe der Brücke). Sie zieht unter anderem Ivan von der Straße (der inzwischen ob seiner Verletzungen ohnmächtig ist) und möchte die Leichen so gut es geht am Flussstrand (Sand) begraben (mit bloßen Händen). Sie bemerkt, dass Ivan noch lebt und schleift ihn in ihre Hütte (Zelt).
Handlungsstrang 1: Veiko kann das beobachten. Er kann sich vor allem aber auch befreien.
Handlungsstrang 4: Veiko begibt sich zu Annis Hof, da er zwar frei ist, die Kette aber noch immer um seinem Bein liegt. Er will die Kette lösen und nach Hause. Für ihn ist der Krieg zu Ende. Er begibt sich ins Zelt, ein babylonisches Sprachenwirrwarr aus Russisch, Finnisch und Lappisch beginnt. Keiner versteht den anderen, viele Missverständnisse erleichtern manchmal, verkomplizieren aber auch oft die Lage. Ivan schimpft Veiko einen Faschisten, da die Finnen von den Deutschen u.a. gezwungen wurden, deutsche Uniformen zu tragen. Ivan hat sich erholt, ist aber noch immer schwach.
Veiko will von Ivan nicht ständig Fritz genannt werden, stellt sich vor und gestikuliert den anderen, es ihm gleich zu tun. Ivan erwiedert: 'Zieh leine' (auf Russisch), woraus Veiko und Anni schließen, er heiße 'Ziehlein'. Fortan nennen sie ihn auch so, Ivan stört das nicht. Für Anni steht fest: wenn zwei Mäuler mehr gefüttert werden müssen, sollen sich diese Mäuler das auch verdienen. Ihr ist der Krieg vollkommen egal, abgesehen davon, dass sie vor vier Jahren ihren Mann verlor - ob er tot ist, weiß sie nicht.
Es beginnt eine interessante Geschichte, in der sich die Charaktere im Laufe der Zeit nicht etwa besser verstehen, sondern durchgehend Kommunikationsprobleme haben. Trotzdem schaffen sie es die meiste Zeit, zusammen zu arbeiten, auch wenn noch immer Misstrauen herrscht. Und auch, wenn Situationen völlig unterschiedlich aufgefasst werden, verstehen alle ohne Worte letztlich doch, worum es geht. Sie gelangen meist auf sehr unterschiedlichen Wegen ans (gemeinsame) Ziel.
Mehr sei aber nicht verraten. Auffällig ist, dass wohltuend wenig Musik zum Einsatz kommt.
Danke rbb!