Morgens völlig gerädert und wenig erholt vom unruhigen Schlaf aufwachen. Nach der kalten Dusche geht es für vielleicht zehn Minuten bergauf, danach dringt die Sommerwärme wieder bis tief in den Körper und treibt den Schweiß schon wieder auf die Haut, noch bevor ich das erste Mal die Wohnung verlasse. Das Auto steht zum Glück in der Morgensonne, so dass ich nicht frieren muss, wenn ich einsteige. Den ganzen Tag im überhitzten Büro, alles fühlt sich an, als würde es in der Hand schmelzen. Auch die Hand selbst manchmal. Spätestens ab elf Uhr habe ich eine Scheißlaune und das Gefühl, auf meinem Kopf säße ein viel zu schwerer und viel zu enggeschnallter Stahlhelm. Kollegen gehen mir auf den Sack und ich muss mich zusammenreißen um mich nicht unnötig aufzuregen. Das treibt die Körperwärme nur noch weiter in die Höhe. Nach dem Mittagskoma bin ich heute fast im sitzen auf meinem Platz eingeschlafen. Allein die Tatsache, dass mein Kopf plötzlich nach vorne gefallen und mein Kinn fast auf meine Brust geschlagen ist, hat mich wieder geweckt. Und nach der Fahrt in der prallen Sonne empfängt mich wieder eine überhitzte Wohnung, die einfach nicht kühl zu bekommen ist. Morgen soll es noch heißer werden, habe ich im Radio gehört.
iatbe - am Mittwoch, 19. Juli 2006, 17:39 - Rubrik: Der Alltag