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Wir sitzen in Köln in einem Schnellrestaurant. Es ist recht warm, deshalb haben wir es vorgezogen, draußen einen Sitzplatz in Anspruch zu nehmen. Ein Zaun um die Stühle und Tische des Schnellrestaurants herum bildet eine Art Terasse, fast unmittelbar an einer Straße. Wir sitzen und essen und unterhalten uns ein wenig. Verschiedene Leute passieren die Terasse. Eine alte Frau mit zwei vollen Plastiktüten vom Einkauf geht langsam vorbei, bleibt schließlich stehen. Sie schaut durch den Ausgang, der auf die Terasse führt in das Schnellrestaurant hinein. Ihr Blick schweift ein wenig und sie beginnt zu lächeln. Ich stelle mir vor, wie sie sich über das Treiben im Schnellrestaurant freut. Über das laute, schnelle und bunte Leben, dem sie in diesem Augenblick so nah, gleichzeitig aber auch unendlich fern ist. Ich stelle mir vor, wie sie später nach Hause geht, in ihre leere Wohnung in der niemand auf sie wartet. Nur der Fernseher leistet ihr Gesellschaft. Ihr Mann ist schon lange verstorben und ihre Kinder wissen nicht mehr, dass es sie noch gibt. Doch sie ist ihnen nicht böse, denn sie denkt, dass sie ihnen, wenn sie ihnen wenigstens nicht zur Last fällt, immer noch ihre Liebe gibt. Die Frau verweilt noch ein paar Minuten, schließlich geht sie - immer noch mit einem lächeln auf den Lippen - weiter.
 

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