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Winter? Nein, hier nicht. Heute morgen waren es acht Grad, gefühlte siebzehn. Sicher kein Sommerwetter, aber im angehenden Winter und in Erwartung wirklicher Kälte sind acht Grad, gefühlte siebzehn etwa so wie im Sommer fünfundzwanzig Grad, gefühlte dreißig. Und das trotz der steifen Briese, die mir um die Ohren fegte. Körper und Geist rechnen morgens beim Müll rausbringen damit, das einem eisig kalte Luft mit einer Temperatur um den Gefrierpunkt entgegenschlägt, wenn nicht gar darunter, und das Auge eilt sich beim öffnen der Haustür einen Blick auf das womöglich zugefrorene Auto zu werfen. Und dann kommt einem dieser subtropische Schwall acht Grad warmer Luft entgegen, und das Auge erkennt, dass das Auto nicht übergefroren, dafür aber dreckig und ziemlich nass ist. Es hat immerhin fast die ganze Nacht geregnet. Anderswo hat es geschneit und gefroren, so las ich später am Morgen in der Zeitung. Ich ging im Baumwollhemd mit hochgekrempelten Ärmeln und der Jacke über dem Arm später Richtung Auto. Abgesehen vom Nebel, der über der kleinen "Gebirgskette" hing, erinnerte in diesem Landstrich nun wirklich nichts an den Winter. Der Nebel aber auch nur, weil es von der Ferne so aussah, als könnte es Schnee sein. War es aber ja nicht, bei acht Grad schon am Morgen bleibt der nicht liegen – wenn es ihn denn überhaupt gab. Ich denke, die Anschaffung eines Funkthermometers inklusive Außenfühler wäre lohnenswert. Wirklich grandios wäre dann noch ein integrierter programmierbarer Wecker, der mich bei Außentemperaturen von zwei Grad oder mehr automatisch fünfzehn Minuten später weckt als bei Temperaturen die das Auto zufrieren lassen. Schließlich erspare ich mir an solchen Tagen die elende Kratzerei auf den Autoscheiben – die an wirklich kalten Tagen ja auch ihr gutes hat. Zumindest, wenn man so exzessiv Scheiben freikratzt, wie ich das tue. So wird man wenigstens warm, sogar die Hände. Da macht es dann auch fast nichts mehr, dass die Heizung eigentlich erst dann richtig warme Luft spendiert, wenn man bereits beim Brötchengeber auf dem Parkplatz steht und den Wagen etwas wehmütig wieder abstellen muss. Ach, ließe sich die Wärme doch irgendwie für die Rückfahrt konservieren. Da geht der Spaß ja von vorne los. Sofern es denn friert, bei acht Grad, gefühlten siebzehn, spielt all das wirklich keine Rolle.
 

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