Ich will nicht auch noch darüber schreiben, wie asozial der Medienrummel um den Prozess gegen Michael Jackson ist - da haben sich schon andere (zu Recht) ausgelassen. Aber ich erinnere mich noch an den "Fall" R Kelly. Der ist vor einigen Jahren des Besitzes von kinderpornographischem Material beschuldigt worden (ob dies der Wahrheit entsprach, weiß ich nicht, ich habe das nicht verfolgt). Daraufhin wurde er völlig verbannt, aus Radio, TV, Zeitungen, überhaupt aus dem öffentlichen Leben. 2003 oder 2004 war das alles wieder vergessen. R Kelly läuft wieder im Radio. Vielleicht sollte man mal über das Maß nachdenken, mit dem hier gemessen wird.

Und angenommen, Jackson ist unschuldig: was wirft dieser Scheißrummel dann für ein Licht auf jemanden, der tatsächlich von einem reichlich prominenten missbraucht wurde und diesen dann anklagt? Dieses ist mein Glückwunsch an die amerikanische Justiz und an die weltweite Medienlandschaft, die jedem möglichen Kläger Steine in den Weg legen. An all die Aasgeier, die daran teilhaben und ihr gottgegebenes (mir fällt kein besser passendes Wort ein) "Recht auf die Wahrheit" wahrnehmen.