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Eben habe ich – als ich in der Badewanne lag – der alten Zeiten wegen mal wieder die "Auf dem Kreuzzug ins Glück" von den Toten Hosen in den Stereo Compact Disc Player gelegt. Ich wusste gar nicht mehr, wie oft ich die "in meiner Jugend" gehört habe und welche Menge von Erinnerungen, Emotionen und Assoziationen daran hängen.
Es wird Zeit, daß Du endlich aufstehst und die Vernunft bei Dir einkehrt. Oder soll das ewig so weitergehen, daß Du nie erwachsen wirst. Für wen hältst Du Dich eigentlich, wenn man mal höflich fragen darf, woher nimmst Du Dir das Recht, daß Du Dir alles erlauben kannst. [...]
Und wie sie auch meine Lebenseinstellung ein Stück weit mit geprägt hat.

Die letzten Freitage war ich abends eigentlich immer noch recht lange im PD und dementsprechend reichlich unausgeschlafen in den Vorlesungen am Samstag. Da die erste Vorlesung gestern meiner Meinung nach wichtig war, beschloss ich am Freitag, mal nicht in den PD zu fahren. Gebracht hat mir das herzlich wenig: obwohl ich abends zuvor zeitig im Bett lag, war ich ziemlich unausgeschlafen am Samstag. Noch dazu hatte ich nervende Kopfschmerzen, die absolut nicht besser werden wollten. Nächsten Freitag fahre ich wieder in den PD – dann bin ich zwar auch am Samstag unausgeschlafen in der Vorlesung, vielleicht aber ohne Kopfschmerzen. Es scheint keine Rolle zu spielen, wann ich am Freitag ins Bett gehe, ich bin schlichtweg nicht dafür geschaffen, am Samstag früh aufzustehen.

Puh, eine Grippe ist es wohl nicht, kein Fieber heute morgen. Der Schädel brummt jetzt noch leicht, der Hals fühlt sich auch nicht ganz gesund an - aber für eine Grippe ist das noch zu wenig. Leichter Hustenreiz und die Nase sitzt weiter ein bisschen zu. Vielleicht gleich ein warmes Bier und dann ab ins Bett - das soll ja helfen.

Johnny got his gun.
Dieser Film (1971, deutscher Titel: "Johnny zieht in den Krieg") von Dalton Trumbo handelt von einem jungen Amerikaner (Joe) , der freudig-patriotisch in den Ersten Weltkrieg im fernen Europa zieht. Er wird dort während eines Angriffs schwer verletzt; er verliert Arme, Beine, das Gehör, Augenlicht und seine Stimme. Von der entscheidenden Person wird er als ein Stück noch-lebendes Fleisch für Forschungszwecke klassifiziert, das lebend gehalten werden soll. Fortan liegt er nicht in einem Krankenzimmer sondern vielmehr in einer Abstellkammer, wo er "gepflegt" wird. Das Bedrückende an dem Film ist die Perspektive. Die Krankenbettszenen (der junge Amerikaner ist praktisch vollkommen bedeckt) sind in schwarz/weiß gehalten, seine Gedanken sind in Bildern (Erinnerungen, fiktive (Alp-)Träume, in denen er immer wieder wichtige Stationen seiner Vergangenheit in Bezug zu seiner jetztigen Situatuion bringt) bzw. als kommentierender Ton (Gegenwart) dargestellt. Der Zuschauer wird in die Lage versetzt, die beklemmende Situation nachvollziehen zu können. Der Film ist streckenweise (und unterschwellig) eine Hommage an das Leben, ein Leben ohne Kriege und Gewalt, aber auch an die Menschlichkeit.
Schließlich gelingt es einer Krankenschwester, mit dem jungen Amerikaner eine Kommunikation aufzubauen. Kurz danach nimmt der Film eine Wendung: der bis dahin fortwährend vermittelte Eindruck der Hoffnung und des Lebenswillens wird harsch erschlagen, indem der junge Amerikaner mitteilt, er wolle sterben, wenn er nicht der Menschheit zur Schau gestellt würde. Besagte Krankenschwester überwindet ihr Gewissen (nicht zu töten) und entschließt sich, den jungen Amerikaner zu erlösen. Der Zuschauer weiß, dass dieser ihr dafür unendlich dankbar ist, doch ihr Vorhaben wird unterbunden. Der Film endet mit einer Ausblendung, die deutlich macht, dass der junge Amerikaner weiter leben muss - weggesperrt von der Öffentlichkeit, gefangen in sich selbst, allein.

Metallica haben diesen Film in ihrem Video zu "One" verarbeitet, auch der entsprechende Songtext befasst sich damit. Gestern lief der Film auf arte und es war mir nicht möglich, abzuschalten und früh ins Bett zu gehen, wie ich es eigentlich vorhatte.

"Systemanalyse und Prozessdesign". Alleine der Name verrenkt meine Hirnwindungen. Dazu fühle ich mich, als kündigte sich eine Grippe an. Der Kopf wie in Watte, solange ich ihn nicht bewege geht es aber gut. Die Lippen trocken, der Hals fühlt sich an, als wäre er morgen entzündet. Die Nase ist noch einigermaßen frei, in den Verkehrsnachrichten hieße es wohl "stockender Verkehr". Dabei gab es eigentlich keine Gelegenheit, mich zu erkälten - womit ich wieder bei der Grippe wäre. Wenn dem so ist, kotze ich. Psychisch und physisch.

"Work is achieved by those employees who have not yet reached their level of incompetence."
[Laurence J. Peter]

Das sind mir die Richtigen. Über ein stark industriallastiges Stück herziehen, die Tanzbewegungen der anderen nachäffen und mit typischen Technogesten untermalen; dann aber zu Hatebreed genauso rumzucken. Sich dabei furchtbar alternativ und toll vorkommen, schließlich sind die Arme komplett tätowiert, da muss man alternativ sein. Und dann noch bei Killswitch Engage die Tanzfläche verlassen. Wahrscheinlich waren die im Vergleich zu Hatebreed - wenn auch ähnlich vorhersehbar - einfach zu "komplex".

Heute vor fünfzehn Jahren. De facto ist die Mauer gefallen.

 

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