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"Und was machst Du dann? Oder hast Du noch einen Plan B?"
"Na klar. Besser noch: ich habe gar keinen Plan."

Seit heute fällt auch hier endlich Schnee. Er bleibt zwar größtenteils noch nicht liegen, aber es schneit seit heute morgen durchgängig. Erst viele dünne Flocken, die kaum zu sehen waren, jetzt etwas weniger aber dickere Flocken.

Jetzt ist es hier endlich kalt genug, doch ich muss immer noch auf den ersten Schnee dieses Winters warten. Ich WILL Schnee - und zwar sofort. Kackwinter, elender!

Ich musste unweigerlich an die Explosion einer Bombe in einem Zeichentrickfilm oder Comic denken, als ich den Sonnenuntergang beobachtete. Diese Bomben, die immer rund dargestellt werden und dann in alle Richtungen bersten, dabei eine gelb-rote Feuersbrunst freigeben und die Bombenteile mit schwarzen Streifen durch die Luft schießen. Wolkenbänder bildeten die Streifen, aber das Licht war rötlich-violett durchsetzt. In der Mitte bildeten mehrere größere Wolken so etwas wie den Bombenkörper, der gerade auseinanderbricht. Zur Krönung dieser Inszenierung stand die Wolke gerade über einem Mittelgebirge und es sah so aus, als hätte sie auf festem Grund gelegen, was die Illusion verstärkte. Und obwohl ich eine starke und spontane Assoziation von Gewalt, Brutalität und Schrecken hatte, war der Anblick wunderschön. Diese Assoziationen schwammen als Echos durch meinen Kopf, doch wie in einem Rausch war ich regelrecht betört von dem Anblick. Mit einer Leichtigkeit spielt die Natur durch optische Eindrücke mit meinen Empfindungen. Und am einfachsten kann sie das im Winter wie es scheint, da mir solche wunderbaren Augenblicke fast immer nur im Winter auffallen.

"[...] und er war nur mäßig feindselig."

Im SB Warenhaus meiner Wahl glaubte ich zwischen dem Gemüse und dem Müsliregal R. vor mir zu sehen. Der rotblonde Haaransatz, die obligatorische Schirmmütze, der typische Pullover und eine Blue Jeans, dazu weiße ausgetretene Turnschuhe. Ich sah ihn nur von hinten, aber für den Bruchteil einer Sekunde war ich mir sicher, es wäre R., der da vor mir den Wagen schiebt. Auch die Bewegungen passten. Einzig die Tatsache, dass R. vor fast einem Jahr bei einem Unfall ums Leben kam, passte nicht ins Bild. Zufällig oder nicht, ich musste den gleichen Weg wir R.s Doppelgänger gehen. Dieser spürte vielleicht meinen Blick in seinem Nacken oder drehte sich nur beiläufig um, jedenfalls wandte er sich in meine Richtung, sah mir in die Augen und ich erkannte einen anderen Geist aus meiner Vergangenheit in ihm wieder: D. Ich bin mir nicht sicher, ob er mich erkannt hat oder nicht erkennen wollte - er wandte seinen Blick zu auffällig ruckartig weiter, als dass es eine normale Bewegung hätte sein können. Es war also wirklich nicht R., wie hätte dies auch sein sollen? Erst jetzt erkannte ich zudem, dass D. keinen "Fußballerarsch" in der Hose hatte - schon daran hätte ich merken müssen, dass es nicht R. sein konnte.

 

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