"Der Lokalteil wird auch immer schlechter", sagt A. beiläufig beim Frühstück und legt eben diesen zur Seite.
Man nennt es "Globalisierung", denke ich, sage es aber nicht. Das ist es, was dieses Zeitungsjahr besonders auszeichnet. Hätte ich von Anfang an eine Statistik in Form eines Liniendiagramms gezeichnet und die Qualität des Lokalteils in Punkten qualifiziert, so ginge diese Linie von einem mittelhohen Wert zu Anfang des Jahres ziemlich steil und stet nach unten. Wirklich bewusst wurde mir das erst, als A. diesen Satz sprach: " Der Lokalteil wird auch immer schlechter". Wenn ich mich richtig zurück erinnere, muss ich etwa im März oder April angefangen haben, mich auf die Überschriften zu konzentrieren und den Lokalteil somit nur noch zu überfliegen. Mittlerweile schaue ich zum Teil nur noch nach den Bildern; auf jeden Fall fühle ich mich nicht mehr uninformiert und glaube auch nicht... etwas zu verpassen, wenn ich morgens nicht mehr zum lesen der Zeitung komme, weil ich wieder zu spät aufgestanden bin. Zeit für einen Wechsel?
Man nennt es "Globalisierung", denke ich, sage es aber nicht. Das ist es, was dieses Zeitungsjahr besonders auszeichnet. Hätte ich von Anfang an eine Statistik in Form eines Liniendiagramms gezeichnet und die Qualität des Lokalteils in Punkten qualifiziert, so ginge diese Linie von einem mittelhohen Wert zu Anfang des Jahres ziemlich steil und stet nach unten. Wirklich bewusst wurde mir das erst, als A. diesen Satz sprach: " Der Lokalteil wird auch immer schlechter". Wenn ich mich richtig zurück erinnere, muss ich etwa im März oder April angefangen haben, mich auf die Überschriften zu konzentrieren und den Lokalteil somit nur noch zu überfliegen. Mittlerweile schaue ich zum Teil nur noch nach den Bildern; auf jeden Fall fühle ich mich nicht mehr uninformiert und glaube auch nicht... etwas zu verpassen, wenn ich morgens nicht mehr zum lesen der Zeitung komme, weil ich wieder zu spät aufgestanden bin. Zeit für einen Wechsel?
iatbe - am Freitag, 31. Dezember 2004, 13:01 - Rubrik: Ueberhaupt und ausserdem
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Rauchen, trinken, was rauchen, essen, Musik hören, erzählen, lachen, Probleme wälzen, diskutieren, schlafen.
iatbe - am Donnerstag, 30. Dezember 2004, 15:13 - Rubrik: zu Hause ist...
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Heute morgen (so gegen zwanzig nach zwölf) klingelte mein Mobiltelefon und die Arbeit hatte mich für kurze Zeit wieder. T. fragte, ob ich die Rechnung für das letzte Woche gelieferte externe RAID-System noch irgendwo hätte. Heute ist nämlich unser Abteilungsleiter extra aus seinem Urlaub gekommen, um noch offene Rechnungen, die einen Betrag X übersteigen und von ihm abgesegnet werden müssen, "freizugeben" – so wie jedes Jahr. Das System ist letzte Woche Donnerstag geliefert worden, ohne Rechnung. Da ich natürlich schon wusste, dass ich diese Woche Urlaub haben werde, habe ich beim Lieferanten nachgefragt, wie das denn mit der Rechnung aussieht. Ich versuchte also Frau H. (meine Ansprechpartnerin für diesen "Deal") zu erreichen, erwischte stattdessen aber jemand anderes (männlich). "Nein, Frau H. hat heute schon Feierabend gemacht. Die kommt auch erst nächstes Jahr wieder", kam mir aus seinem Mund in leicht vorwurfsvollem Ton entgegen. 'tschuldigung, wusste ich ja nicht. Hätte ja sein können, dass sie – wie viele andere Menschen auch – noch vor Jahresfrist versucht ihre "Geschäfte zu ordnen", wie man so schön sagt. "Ich habe da eigentlich nur eine Frage zur Rechnung einer Lieferung, vielleicht können Sie mir da ja auch weiterhelfen", gab ich von mir. Schweigen. "Ich gebe Ihnen mal die Auftragsnummer." Das tat ich, mein Gesprächspartner sagte, er schaue mal eben im System nach, dauert eine Sekunde, na eher zwei oder drei ha-ha-ha, da isser ja. "Die Sachen sind schon bei Ihnen angekommen?" Na sicher, sonst hätte ich wohl kaum nach der Rechnung gefragt, oder? denke ich und sage: "Ja, heute ist der Rest angekommen, alles komplett." "Der Controller, die Festplatten, das Kabel und das System?" Hätte ich sonst "komplett" gesagt? - "Ja, alles da. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob die Rechnung dieses Jahr noch reinkommt. Da ich selber nächste Woche Urlaub habe, würde ich einem Kollegen Bescheid sagen, damit die Rechnung noch dieses Jahr gebucht wird. Außerdem wäre es ganz schön wenn sie noch in diesem Jahr ankommt, dann muss sie nicht in die Nachbuchung." Ein bisschen Kaufmannspalaver, dass das doch jedes Jahr das gleiche ist, ja bei uns auch, blablabla. Belehrender Ton meines Gesprächspartners: "Die Ware ist heute rausgegangen, dann wird morgen die Rechnung gedruckt. Also hier arbeitet morgen keiner, aber das geht dann alles voll automatisch vom System. Das läuft hier alles automatisiert." (es war der 23. Dezember und das "System" heißt SAP). "Dann müsste die ja nächste Woche eintreffen." "Ja, über die Feiertage geht die dann nicht raus", (ach, erzähl mal) "Dienstag, spätestens Mittwoch sollte die dann aber da sein." So, jetzt schäme ich mich etwas dafür, überhaupt bei Eure Hoheit die Frivolität besessen zu haben, nachzufragen, ob die Rechnung denn noch ankommt. Wenn doch alles automatisiert läuft. Wie naiv von mir. "Alles klar, danke. Dann gleich einen schönen Feierabend, tschüss." "Tschüss!" Boah, der hat mir nicht "Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch" gewünscht. Da rufe ich nächstes Jahr seinen Chef, den Herrn P. an, dass er dem mal Dampf macht denke ich leicht zynisch, kläre meinen Kollegen (T.) über die ganze Sache auf (nur über das wesentliche; die Rechnung und deren voraussichtliche Ankunft) und gehe etwas später beruhigt in den wohlverdienten Urlaub. Bis heute morgen. Die Rechnung ist natürlich noch nicht da. Da hat die Scheißautomatik wohl vergessen zu laufen, was? Oder keine Briefmarke draufgepappt. Oder die Adresse verkehrt geschrieben. Oder zu unleserlich gedruckt und der zuständige Postmitarbeiter fühlte sich dadurch gekränkt. Wenn ich den kleinen Pisser (Eure Hoheit) erwische, dem trete ich von vorne in den Arsch. Das geht dann ganz automatisch.
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Vielleicht hinke ich mit diesem Kommentar der Zeit ein bisschen hinterher: aber was soll denn Nu Pagadi mit "Sweetest poison" bitte sein? Ja, ich weiß, es sind die Popstarsgewinner, die uns jetzt etwa ein Jahr lang nerven, bis sie wieder in der Versenkung verschwinden um der nächsten Retortenband Platz zu machen. Aber versuchen die auf der (bereits wieder abebbenden) Gothicwelle mitzuschwimmen? Bleckend mit pseudobösen Blicken aus Plüschjäckchen und jubelnden Teenies im Hintergrund? Es wird in der Musikbranche wirklich nicht an schlechten und noch schlechteren Imitationen gespart, dessen bin ich mir bewusst, aber das haut mich doch aus den Latschen. Da haben sich die Produzenten offensichtlich noch nicht einmal die Mühe gemacht, es authentisch wirken zu lassen. Oder haben sie sich etwa an den unsagbar abgesunkenen L'âme Immortelle orientiert, die ihrerseits versuchen, den Teeniemarkt zu erobern? Nicht auszuschließen, wenn ich deren letzten Veröffentlichungen (samt Videos) mit diesem Produkt vergleiche. Als zweifelhaftes "Vorbild" kämen auch noch Oomph! in Frage, die ebenfalls einen erstaunlichen Verlauf nach unten gewählt haben.
Wenn diesem Etwas positives abgewonnen werden kann, dann, dass ich mal wieder herrlich ablachen konnte.
Wenn diesem Etwas positives abgewonnen werden kann, dann, dass ich mal wieder herrlich ablachen konnte.
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Es sieht so aus, als müsste ich meinen Kaffeekonsum erst einmal reichlich einschränken. Nimm einem Informatiker den Kaffee und schau was übrig bleibt: eine leblos-trübe Masse, nicht fähig weiter als von zwölf bis Mittag zu denken, geschweige denn zu handeln.
Ich brauche schnellstens eine (magenschonende) Alternative. Vorschläge willkommen.
Ich brauche schnellstens eine (magenschonende) Alternative. Vorschläge willkommen.
iatbe - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 14:22 - Rubrik: Der Alltag
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Geschafft, auch dieses Jahr ist die Weihnachtszeit überlebt. Für die meisten Menschen gibt es währenddessen nur schwarz oder weiß, entweder die eine Seite der Medaille oder die andere, freudig erregt oder mies gelaunt, herrlich entspannt oder schlimmstens gestresst. Der Wechsel zwischen diesen Extremen erfolgt unbestimmt, nicht vorhersehbar und ist schon gar nicht nachvollziehbar.
Mangels Glauben sagt mir dieses Fest nur recht wenig zu, wenngleich ich mich in dem Sinne den Gebräuchen füge, dass ich mich an gegenseitigen Familienbesuchen beteilige und allseits ein "frohes Fest und so" wünsche. Im allgemeinen Trubel geht das "und so" meist unter und der leicht zynische Bestandteil dieses Satzes verliert also an Beachtung. Einzig der Idee, sich gegenseitig aus nichtigem Grunde etwas zu schenken, kann ich wirklich etwas abgewinnen – und dem guten Essen.
Dennoch kommen mir die drei Tage wie einer vor. Das beginnt damit, dass sich am Tag des "Heiligen Abend" morgens reichlich Glühwein mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt reingeschraubt wird, so dass der Rest des Tages (Abends) ohnehin in einem Suffschleier durchlebt wird. Abends gibt es gerne noch eine Feuerzangenbowle um den Pegel auf angemessenem Niveau halten zu können. Ein schnödes Bier gibt es erst so ab dreiundzwanzig Uhr, wenn man die Bekannten, mit denen man auf dem Weihnachtsmarkt noch am Morgen gemütlich Glühwein aus Thermoskannen genoss ("wie, das war heute morgen"), in der Kneipe wiedertrifft. Man hatte sich auch mehr oder weniger morgens dazu verabredet, auch wenn das niemand mehr so genau beschwören konnte und alle aus irgend einem eher unerklärlichen Drang in eben diese Kneipe strömten. Irgendwann sehr früh am ersten Weichnachtstage landet man selig (voll wie ein Eimer) in seinem warmen Bettchen und steht auch nicht vor dem frühen Nachmittag wieder auf. Dann schnell gucken, was man gestern an Geschenken alles so ausgepackt hat und ab zum nächsten Familientreffen. Etwas Kuchen, Palaver und dann Bier, wahlweise auch Wein, für diejenigen, die den Hals gar nicht voll kriegen wollen wurde Sekt kalt gestellt. Am frühen Abend nach Hause, duschen und wieder los, Bekannte haben dazu eingeladen, die unerwünschten und/oder hässlichen Geschenke in einem Spiel sich gegenseitig unterzujubeln. Whisky, Wodka, Bier und den anderen Kram kann man am besten draußen kalt stellen, das Ganze findet schließlich in einem beheizten Wintergarten statt. Etwa um Mitternacht – Tag zwei will gerade in Tag drei übergehen – klingelt das Telefon, ob wir schon im PD seien. Der Anrufer steht gerade davor... mit etwa dreißig weiteren Personen, die nicht mehr eingelassen werden können, weil es einfach zu voll ist. Dumm, dass wir auch gerade in Richtung PD aufbrechen wollten. Also noch ein Bierchen und vielleicht versuchen wir es einfach in einer Stunde. Tatsächlich, da war es dann besser. Kein anstehen mehr. Allerdings war es drinnen immer noch brechend voll und Frau Managerin war nicht begreiflich zu machen, dass das Öffnen des Gates die Situation deutlich entspannen und den Umsatz aufgrund einer weiteren Theke steigern würde. Scheiß egal, welche Musik dann liefe oder ob überhaupt. Wie auch immer, man traf diverse Gestalten, die man garantiert ewig nicht gesehen hat, unterhielt sich dann und wann mit ihnen, trank hier und da etwas und kam kurz vor Sonnenaufgang des dritten Tages wieder in seine warme Schlafstelle. Für viel zu kurze Zeit, auf halb elf steht schließlich wieder Familie auf dem Programm. Essen, Wein, Sherry.... Sherry! Puah, endlich ein Grund, Weinachten doch nicht so super zu finden, trotz des hemmungslosen Alkoholkonsums allseits. Kurze Diskussionen um die "Tannenbaumparty" – geplant zur Gestaltung des späteren Abendverlaufs – erschöpften sich darin, dass wir wohl nur zu dritt gewesen wären. Nicht wie im letzten Jahr, wo wir etwa fünfzehn Personen waren. Das war der Rettungsanker, endlich ein Abend ohne Alkohol, vor dem Fernseher hängen und nichts tun. Weihnachtsfilme gucken vielleicht. Zum Beispiel Full Metal Jacket oder Pakt der Wölfe. Und seit heute ist endlich wieder Ruhe eingekehrt.
Mangels Glauben sagt mir dieses Fest nur recht wenig zu, wenngleich ich mich in dem Sinne den Gebräuchen füge, dass ich mich an gegenseitigen Familienbesuchen beteilige und allseits ein "frohes Fest und so" wünsche. Im allgemeinen Trubel geht das "und so" meist unter und der leicht zynische Bestandteil dieses Satzes verliert also an Beachtung. Einzig der Idee, sich gegenseitig aus nichtigem Grunde etwas zu schenken, kann ich wirklich etwas abgewinnen – und dem guten Essen.
Dennoch kommen mir die drei Tage wie einer vor. Das beginnt damit, dass sich am Tag des "Heiligen Abend" morgens reichlich Glühwein mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt reingeschraubt wird, so dass der Rest des Tages (Abends) ohnehin in einem Suffschleier durchlebt wird. Abends gibt es gerne noch eine Feuerzangenbowle um den Pegel auf angemessenem Niveau halten zu können. Ein schnödes Bier gibt es erst so ab dreiundzwanzig Uhr, wenn man die Bekannten, mit denen man auf dem Weihnachtsmarkt noch am Morgen gemütlich Glühwein aus Thermoskannen genoss ("wie, das war heute morgen"), in der Kneipe wiedertrifft. Man hatte sich auch mehr oder weniger morgens dazu verabredet, auch wenn das niemand mehr so genau beschwören konnte und alle aus irgend einem eher unerklärlichen Drang in eben diese Kneipe strömten. Irgendwann sehr früh am ersten Weichnachtstage landet man selig (voll wie ein Eimer) in seinem warmen Bettchen und steht auch nicht vor dem frühen Nachmittag wieder auf. Dann schnell gucken, was man gestern an Geschenken alles so ausgepackt hat und ab zum nächsten Familientreffen. Etwas Kuchen, Palaver und dann Bier, wahlweise auch Wein, für diejenigen, die den Hals gar nicht voll kriegen wollen wurde Sekt kalt gestellt. Am frühen Abend nach Hause, duschen und wieder los, Bekannte haben dazu eingeladen, die unerwünschten und/oder hässlichen Geschenke in einem Spiel sich gegenseitig unterzujubeln. Whisky, Wodka, Bier und den anderen Kram kann man am besten draußen kalt stellen, das Ganze findet schließlich in einem beheizten Wintergarten statt. Etwa um Mitternacht – Tag zwei will gerade in Tag drei übergehen – klingelt das Telefon, ob wir schon im PD seien. Der Anrufer steht gerade davor... mit etwa dreißig weiteren Personen, die nicht mehr eingelassen werden können, weil es einfach zu voll ist. Dumm, dass wir auch gerade in Richtung PD aufbrechen wollten. Also noch ein Bierchen und vielleicht versuchen wir es einfach in einer Stunde. Tatsächlich, da war es dann besser. Kein anstehen mehr. Allerdings war es drinnen immer noch brechend voll und Frau Managerin war nicht begreiflich zu machen, dass das Öffnen des Gates die Situation deutlich entspannen und den Umsatz aufgrund einer weiteren Theke steigern würde. Scheiß egal, welche Musik dann liefe oder ob überhaupt. Wie auch immer, man traf diverse Gestalten, die man garantiert ewig nicht gesehen hat, unterhielt sich dann und wann mit ihnen, trank hier und da etwas und kam kurz vor Sonnenaufgang des dritten Tages wieder in seine warme Schlafstelle. Für viel zu kurze Zeit, auf halb elf steht schließlich wieder Familie auf dem Programm. Essen, Wein, Sherry.... Sherry! Puah, endlich ein Grund, Weinachten doch nicht so super zu finden, trotz des hemmungslosen Alkoholkonsums allseits. Kurze Diskussionen um die "Tannenbaumparty" – geplant zur Gestaltung des späteren Abendverlaufs – erschöpften sich darin, dass wir wohl nur zu dritt gewesen wären. Nicht wie im letzten Jahr, wo wir etwa fünfzehn Personen waren. Das war der Rettungsanker, endlich ein Abend ohne Alkohol, vor dem Fernseher hängen und nichts tun. Weihnachtsfilme gucken vielleicht. Zum Beispiel Full Metal Jacket oder Pakt der Wölfe. Und seit heute ist endlich wieder Ruhe eingekehrt.
iatbe - am Montag, 27. Dezember 2004, 18:27 - Rubrik: Der Alltag
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