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Ist sie das nun oder ist sie es nicht?
Ich habe F. solange nicht mehr gesehen, dass ich ihr Gesicht nicht mehr sicher erkennen kann, wenn andere Leute dazwischen laufen, sitzen und rauchen. An Namen kann ich mich häufiger nicht erinnern - aber Gesichter sind meine Spezialität. Ich sehe, wer neu im PD ist und sie war es nicht. Aber ich hatte nicht den Schneid, auf sie zu zu gehen und zu fragen: "Bist du nicht F.?" Dafür war ich viel zu betrunken. Nicht, dass es etwas ausgemacht hätte, ich hatte nie besonders engen Kontakt zu ihr, insofern könnte es mir egal sein was sie von mir denkt. Dennoch habe ich es in meinem Zustand vorgezogen, nicht zu fragen. Als ich schließlich der Meinung war, dass es nun wirklich keine Rolle spielt ob ich betrunken oder nüchtern frage, habe ich sie in dem Menschenpulk natürlich nicht mehr gefunden und bin auch darüber hinweg gekommen. Erst heute fiel es mir wieder ein. Mein letzter Wissensstand über sie ist ein Studium in B. Aber das müsste eigentlich bereits abgeschlossen sein, sie war diesbezüglich - zumindest früher - recht ehrgeizig. Und es sollte mich wundern, wenn sie ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit geschafft haben sollte.

Vielleicht ergibt sich bald eine neue Gelegenheit zu fragen.

Unter www.bedrohte-woerter.de/ findet sich eine Liste "bedrohter" Wörter.

An und für sich eine schöne und interessante Idee. Es bleibt aber wieder die Frage im Raum, was passiert, wenn sich die Sprache nicht von Zeit zu Zeit selber "reinigt". Ich habe kein Studium der deutschen Sprache absolviert, weshalb mir hier keine ernstzunehmende Meinung zusteht. Dennoch ist m.E. ein Entwicklungsprozess in der Sprache wichtiger Bestandteil einer Weiterentwicklung der eigenen Kultur. Wenn ein Mensch der vor 150 Jahren gelebt hat sähe, wie wir heute schreiben und hören könnte wie wir heute sprechen, so wäre dieser Mensch mit Sicherheit schockiert. Letztlich denken wir häufig, dass ein Verfall stattfindet obwohl es nur eine Fort- oder Weiterentwicklung ist. Natürlich ist nicht jede Entwicklung gut, doch letztlich setzen sich nur die weit verbreiteten und (gerade heute) auch durch die Medien adaptierten Entwicklungen dauerhaft durch (wie viele Menschen tragen heute noch ihre Klamotten verkehrt herum, nur weil Kris Kross es Anfang der 90er vorgemacht haben - freilich hat das nichts mit Sprache zu tun...). Was ich sagen will: wenn es wirklich so schlimm wäre, wie wir oft denken, dann würde es sich doch kaum dauerhaft durchsetzen.

Interessant ist die Liste allemal. Das ergibt sicher ein paar nette Gesprächsrunden, Silvester kann kommen.

Mittlerweile berichten auch die lokalen Printmedien über die Schließung des PD. Leider lässt man dort fast unreflektiert die Äußerungen der "Managerin" zu, die scheinbar immer noch nicht begriffen hat, wo der Grund für das letztliche Scheitern des Ladens liegt. Immerhin hat sie aber zugegeben, die Werbung für den PD zu stark vernachlässigt zu haben und auch bei der Musikprogrammgestaltung sind Fehler eingeräumt worden. Aber ich glaube, verstanden haben sie es noch nicht. Was wohl deutlich scheint, ist der Tod des Namens. Den wird es wohl selbst bei einem Fortbestehen der Lokalität nicht mehr geben. Wie viel des "Geists" damit ebenfalls wegfällt vermag ich mir noch nicht vorzustellen.

Ich werde heute den vorletzten Dienstag in einer langen Reihe von Dienstagen dort verbringen. Im Gegensatz zu letzter Woche ist mir dies heute stärker bewusst und ich befürchte, es wird mir auf den Magen schlagen. Ein etwas mulmiges Gefühl habe ich bereits jetzt. Es ist, als ob man ohnmächtig zusehen muss, wie eine alte Freundschaft zerbricht, zu deren Pflege oder Rettung nichts mehr beitragen kann. Es tut regelrecht weh.

Weihnachten mag ich besonders, weil ich in der Zeit viel mit guten Bekannten und Freunden zusammen bin. Fast jeden Tag bzw. Abend treffen wir uns, das ist schon beinahe eine Tradition, entweder zum Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder abends zum Bierchen im PD (dieses Jahr wohl zum letzten Mal) oder in einer Kneipe oder eben privat. Zu den "üblichen" Bekannten treffe ich dann auch immer wieder solche, die ich nur einige wenige Male im Jahr sehe. Unter anderem eben jedes Weihnachten. Und eine handvoll treffe ich überhaupt nur an Weihnachten. Das ist mein persönlicher Grund, mich immer wieder auf diese Feiertage zu freuen, an denen sonst nur gegessen und getrunken oder getrunken und gegessen wird. Zeit mit Freunden ist kostbar und erholsam.

Kellnerin (zu Person 1): "Alt-Schuss?"
Person 1: "Alt-Schuss!"
Kellnerin (zu Person 2): "Alt-Schuss?"
Person 2: "Alt-Schuss!"
Kellnerin (zu Person 3): "Großes Pils?"
Person 3: "Großes Pils!"
Kellnerin (zu Person 4 und 5): "Kaffee?"
Person 4: "Kaffee!"
Person 5: "Kaffee!"
Kellnerin: "Tasse oder Kännchen?"
Person 4: "Tasse!"
Person 5: "Kännchen!"

 

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