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Der Alltag

Gestern hatte ich vor dem Schalthebel im Auto eine Pfütze Wasser. Alle Fenster waren zu und ich habe keine Ahnung, wie das dort hingekommen ist. Die Scheiben waren auch von innen trocken, am Dach war nix zu sehen und ein Schiebedach habe ich auch nicht. Heute hat es mindestens genau so stark geregnet und die Karre ist von innen trocken geblieben. Vielleicht tunke ich die Karre mal komplett unter Wasser und gucke, wo es Luftblasen blubbert. Beim Fahrradreifen ging das doch auch...

So könnte eigentlich jedes Wochenende sein: Donnerstag den Aufbau und die ersten Vorläufer des 10. Wonderland im Waldfrieden mitgemacht, Freitag auf dem 30. Stemweder Open Air herumgetrieben, am Samstag war die Hochzeit eines befreundeten Pärchens - und heute neben dem Geburtstag meines Neffen noch die Tatsache, dass ein Bekannter Schützenkönig geworden ist (nicht, dass ich viel von Schützenfesten halte - aber auf ein Bier werde ich da gleich noch einkehren). Etwas anstrengend vielleicht, aber insgesamt ein interessanter Wochenabschluss.

Zwar kommen aus beiden Lagern noch immer die gleichen abgedroschen-unversöhnlichen Parolen, aber die Erleichterung auf den Gesichtern der Menschen ist deutlich zu erkennen. Fast entspannte Freude, eine schwere Last ist von ihnen gefallen. Es fehlt noch jemand, der sie aufeinander zu führt, damit sie sich in die Arme fallen können.

"Ach, Du bügelst Hemden? Morgen wieder arbeiten, was?"
Ja, morgen ist der Urlaub leider vorbei. Schöne vierzehn Tage waren es. Schon nach zwei Tagen habe ich sowas von nicht mehr an die Arbeit gedacht - herrlich. Viel erlebt, neue Menschen kennen gelernt und die letzten beiden Tage bis gegen 14:00 Uhr gepennt. So sollte Urlaub sein. Nein, so muss Urlaub sein.

Zu allem Überfluss ist mir gestern noch die Festplatte meines "Hauptrechners" abgeraucht. Juhu, natürlich die mit dem Betriebssystem druff. Und natürlich zu einem Zeitpunkt, an dem es gar nicht passt - aber wann tut es das schon? Ich hoffe mal, dass ich mit Windowsboardmitteln (chkdsk) noch etwas retten kann, bevor ich dann nächste Woche andere Kaliber auffahren kann - zum Beispiel eine neue Platte. Zumindest heute muss die Gurke noch mal laufen...

Wenn ich mein Mobiltelefon schüttle, dann klickert und klackert etwas darin. Noch funktioniert das Telefon einwandfrei, aber ich mache mir schon irgendwie Sorgen. Vielleicht ist es doch einmal zu oft hingefallen. Meist versuche ich es dann noch mit dem Fuß aufzufangen oder wenigstens den Sturz mit dem Fuß abzumildern, aber das klappt auch nicht immer. Am besten spare ich schon mal für eine Ersatzinvestition - und klickere noch ein bisschen mit dem jetztigen herum.

Endlich hat der kurze aber heftige Regen Abkühlung verschafft. Doch wenn ich jetzt die Fenster öffne, höre ich die "Nachbarn", wie sie singen. Zwar sind es gute 300 Meter zwischen deren Garten und meiner Wohnung, doch die leichte Brise trägt ihre Stimmen herüber, als stünden sie versammelt unter meinem Fenster um mir ein Ständchen zu singen. Sie haben Gäste, viele Gäste. Und sie singen christliche Lieder. Vielleicht mache ich die Fenster doch lieber wieder zu.

Morgens völlig gerädert und wenig erholt vom unruhigen Schlaf aufwachen. Nach der kalten Dusche geht es für vielleicht zehn Minuten bergauf, danach dringt die Sommerwärme wieder bis tief in den Körper und treibt den Schweiß schon wieder auf die Haut, noch bevor ich das erste Mal die Wohnung verlasse. Das Auto steht zum Glück in der Morgensonne, so dass ich nicht frieren muss, wenn ich einsteige. Den ganzen Tag im überhitzten Büro, alles fühlt sich an, als würde es in der Hand schmelzen. Auch die Hand selbst manchmal. Spätestens ab elf Uhr habe ich eine Scheißlaune und das Gefühl, auf meinem Kopf säße ein viel zu schwerer und viel zu enggeschnallter Stahlhelm. Kollegen gehen mir auf den Sack und ich muss mich zusammenreißen um mich nicht unnötig aufzuregen. Das treibt die Körperwärme nur noch weiter in die Höhe. Nach dem Mittagskoma bin ich heute fast im sitzen auf meinem Platz eingeschlafen. Allein die Tatsache, dass mein Kopf plötzlich nach vorne gefallen und mein Kinn fast auf meine Brust geschlagen ist, hat mich wieder geweckt. Und nach der Fahrt in der prallen Sonne empfängt mich wieder eine überhitzte Wohnung, die einfach nicht kühl zu bekommen ist. Morgen soll es noch heißer werden, habe ich im Radio gehört.

Gerade lese ich, dass mein digitales Ich in einem bestimmten Forum heute vor genau fünf Jahren angemeldet wurde. Und ich weiß noch die erste Frage, die ich in dem Forum gestellt habe. Und wie schnell ich eine richtige Antwort trotz einer etwas wagen Beschreibung des Sachverhalts (mir fehlten schlicht die notwendigen Informationen) bekam. Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Und Prosit!

Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Das Surfverhalten und -erlebnis ist natürlich ein ganz anderes, wenn man mit maximal 2 Mbit/s durch das Internet huscht. Ich konnte endlich die ganzen Flashfilme begucken, deren Links ich irgendwann einmal per Mail bekommen habe und die ich mir unbedingt ansehen müsse. Davon war fast nur dieses Radioheadvideo wirklich interessant. Aber wenigstens konnte ich endlich mein Postfach aufräumen, nachdem ich alle Videos gesehen habe. Der wesentlich nervigere Punkt ist aber der, dass die Webseiten, die ich besuche, jetzt immer Gelegenheit haben, ihre ganzen Werbeeinblendungen, Flashanimationen etc. zu laden, bevor ich das Laden der Seite abbrechen kann. Da war mein Analogmodem sozusagen ein natürlicher Werbehemmer, denn das ging dann immer so langsam voran, dass ich in der Navigation schon weiter geklickt habe, bevor überhaupt alle Produktinformationen platziert waren. Aber zurück möchte ich trotzdem nicht mehr, alleine wegen der Downloadgeschwindigkeit und der Flatrate.

 

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