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Donnerstag Köln, Samstag Berlin. Immer wenn ich in großen Städten bin, faszinieren mich die dortigen großen (und alten) Backsteingebäude. Die (modernen) Glaspaläste lassen mich eher kalt, dafür bin ich vielleicht zu sehr Kind unserer Zeit, als dass mich diese faszinieren könnten. Aber große gemauerte Gebäude, wie sie z.B. am Bahnhof stehen, riesige Fabrikanlagen oder einfach nur große Villen, die haben es mir angetan. Und da gibt es immer etwas Besonderes an einem solchen Gebäude zu entdecken. Als wir über den Alexanderplatz schlurften und der Rest der Truppe 'diskutierte', wo wir als nächstes hingehen sollten, schaute ich einfach ein bisschen in der Gegend herum. Berlin ist zum ansehen fast schon zu viel des Guten, es gibt einen regelrechten Eindrucks-Flash. Da war Köln leichter zu verdauen. Vor allem gab es in Köln kein Olympiastadion. Das ist seinerzeit zwar - aus ideologischen Gründen - eben so konstruiert worden, dass man praktisch beeindruckt sein muss, dennoch kann ich dort stundenlang stehen, staunen und schauen.

Leben könnte ich wohl nicht in einer Großstadt, dafür ist mir die Ruhe 'auf dem Lande' doch zu heilig. Aber ab und zu mal hinfahren und gucken. Das wär was...

Olympiastadion_Berlin
Olympiastadion Berlin (zZ im Umbau befindlich)

Du siehst den Garten nicht mehr grünen,
in dem du einst so froh geschafft,
siehst deine Blumen nicht mehr blühen,
weil dir der Tod nahm deine Kraft.
Was du aus Liebe uns gegeben,
dafür ist jeder Dank zu klein,
was wir an dir verloren haben,
das wissen wir nur ganz allein.


Nein, aus meinem näheren Umfeld ist niemand gestorben, auch wenn ich die Person, die gestorben ist kenne.
Mir fiel diese Anzeige nur auf, weil ich finde. dass der zitierte Teil ziemlich gut ausdrückt, welchen Schmerz die Trauernden empfinden müssen. Und dass sie vor allem traurig sind, dass die verstorbenen Person ihren Alltag nicht mehr erlebt.
Oft sagt man, es war besser so, z.B. weil die betroffenen Person - seelisch oder körperlich - schwer krank war. Doch in Wirklichkeit freut sich ja niemand, dass es nun so weit ist. Das ist immer ein schmerzvoller Schnitt, der sich nur unterschiedlich bei den 'Hinterbliebenen' äußert. Manche tragen ihre Trauer offen und nach außen. Denen geht es häufig nach kurzer Zeit wieder besser, was nicht heißen muss, dass sie nicht mehr trauern. Aber so verarbeiten sie nun einmal den Verlust. Andere hingegen zeigen ihren Schmerz vielleicht gar nicht und erleben nicht selten viele bittere Nächte, in denen Trauer, Schmerz und das Gefühl alleine damit zu sein, sie übermannen und immer wieder um den Schlaf bringen. Die trauern weder mehr noch weniger, der Prozess ist einfach ein anderer und oft langwieriger. Manchmal muss man sich dann doch noch einmal offen mit der Situation auseinandersetzen, damit es überhaupt irgendwie besser werden kann. Davor haben viele wahrscheinlich Angst, was ich gut nachvollziehen kann. Man müsste sich einer anderen Person gegenüber weit öffnen und nach innen blicken lassen. Das ist nicht unbedingt angenehm. Aber dieser schwierige Weg kann einem das Leben wieder leichter machen. Und helfen, einen Verlust zu verarbeiten, an dem man sich alleine wahrscheinlich verschluckt hätte.

Traurige und trauernde Gedicht, wie der zitierte Teil oben eines ist, sind in meinen Augen die schönsten und ehrlichsten. Oft lässt einen die Hitze des Schmerzes Gefühle und Gedanken einfach in Worte fassen, für die man sonst keine Formulierungen hätte. Und wer sie nur liest, kann sich einfach darin treiben lassen - wenn er mag.

Bei mir in der Nähe wird gegenüber eines mittelgroßen Industrieunternehmens auf einem Feld seit ein paar Tagen gebaggert, gebuddelt und Erde von A nach B geschoben. Wenn ich jetzt aus dem Fenster sehe, kann ich ein Ende der Baustelle sehen. Aber ich habe keine Ahnung, was die da eigentlich machen.

Zu was man alles (nicht) kommt, wenn man urlaubt. Immerhin habe ich eben fast ein dutzend Umzugskartons besorgt. Erst wollte ich welche kaufen, die sind aber doch zu teuer. Dann lieber welche 'von der Arbeit'. Da steht zwar drauf 'hm-hm-hm-hm-hm-Rundschreiben 1968-1973', aber das macht ja nix. Und eben diese Kartons könnte ich jetzt schon mit vielerlei Krams vollpacken. Zeit hätte ich ja. Ich sehe aber lieber fern, auch wenn nichts gescheites läuft. So bin ich bei MTV gelandet, es lief die Sendung brand:neu. Dort sehe ich dann, dass Oomph! und L'âme Immortelle gemeinsam einen Song herausgebracht haben. Das könnte interessant klingen. Tut es aber leider nicht. Der Titel ist absolut überflüssig, die sollen lieber weiter jeweils alleine ihr Ding machen. Oomph! haben ja nicht nur das etwas unglückliche Augen auf geschrieben. Und L'âme Immortelle sind mir mit Ich gab Dir alles oder Bitterkeit allemal lieber, als mit diesem Brennende Liebe, also eben jenem Titel, der gemeinsam mit Oomph! aufgenommen wurde.
Schneider, bleib bei Deinen Leisten!

np: DevilDriver - I could care less

Wir waren - wie in letzter Zeit üblich - reichlich zu früh an der Live Music Hall (LMH). Etwa eineinhalb Stunden vor Einlass. Allerdings waren wir nicht die ersten und schon von weitem konnten wir erkennen, dass wir richtig waren. Hier würde ab 19:00 Uhr die erste Vorband ihr Stelldichein geben. Dann schnell noch einen Parkplatz suchen, um vorher noch was essen zu können. Die Straße, an der die LMH liegt selber war schon vollgeparkt. Also die nächste rechts, dann hinten wieder rechts und dann noch mal, dann müssten wir... sind wir aber nicht. Total verfahren, nach drei Mal rechts ab. Wie heißt die Straße hier? - Keine Ahnung. Ist denn hier kein Schild? Ah, 'Äußere Kanalstraße'. Die ist aber nicht mehr auf diesem Kartenabschnitt... Ist in Deinem Straßenatlas eigentlich eine Karte von Köln?
Naja, die 'Äußere Kanalstraße' war dann doch auf dem vorher ausgedruckten Abschnitt (nur völlig woanders als ich vermutet hätte, wo wir seien) und irgendwie haben wir auch zurück gefunden. Beim PLUS durfte man nur sechzig Minuten parken (anschließend würde man abgeschleppt werden; so verhieß es zumindest ein Schild), also doch irgendwo an die Straße und dann nix wie los zum nächsten FastFood-Restaurant. Die dürfen so heißen, weil sie Toiletten haben, die öffentlich zugänglich sind. Völlig egal, ob nur ein Pissoir richtig funktioniert oder nicht. Danach noch schnell in den PLUS und wider besseres Wissen Bier in Plastikflaschen kaufen. Hm, warm nochmal so lecker, also den Rest einfach an der Straße stehen lassen, die 'netten' Ordnungskräfte von der LMH haben sich auch ein Geschenk verdient. Drinnen dann erst einen ungläubigen Blick ernten, weil man 'zwei Pils' bestellt und anschließend ein 'Danke schön' hören, wenn die Bestellung auf 'ähh, zwei Kölsch' korrigiert wird.
Das Publikum war reichlich gemischt. Von alten Hasen (die In Flames schon ein bisserl länger kennen) über ein paar Ver(w)irrte, die sie erst seit dem etwas sanfteren und reichlich cleanen Soundtrack To Your Escape kennen - und ob der vielen Metalheads doch etwas erstaunt schienen - bis zu der einen oder anderen aufgetakelten Tusse, die ich gerne vermisst hätte, war so ziemlich alles dabei.
Mit etwas Verspätung spielte dann gegen 19:30 Uhr die erste von zwei Vorbands: DevilDriver (mit MP3s zum kostenlosen Download zum reinhören). Ich muss sagen: GEIL! Der Albumkauf steht schon fest. Und wenn die im Studio nur halb so gut sind, wie sie live spielen, dann ist das ein hammermäßiges Album. Nackenschmerzfaktor 10. Zur Orientierung: der Sänger Dez Fafara singt auch bei Coal Chamber.
Die zweite Vorband, Caliban aus deutschen Landen, traf dann überhaupt nicht meinen Geschmack. Irgendwie spukte mir ständig das Wort 'Nu-Metal' im Kopf herum. Für zwei, drei Songs okay, aber dann ist's auch gut.
Als auch Caliban mit ihrem Programm durch waren, ließen In Flames ziemllich lange auf sich warten, was mir ehrlich gesagt tierisch auf den Sack ging. Nach gut dreißig Minuten rumgewarte ging's dann aber los. Und das warten hat sich gelohnt. Das Programm erstreckte sich über die meisten Alben (mir fehlte eigentlich nur 'Moonshield' vom 'The Jester Race') und das pogen war wieder angenehmer. Die LMH war allerdings dermaßen voll, dass wir uns recht früh wieder zurückgezogen haben. Zur Theke. Dort war die Bedienung so freundlich, uns zwei Halbliterbecher Leitungswasser zu spendieren, mit denen wir den schlimmsten Hitzewall abkühlen konnten, indem wir uns das Wasser über den Kopf gossen. Das hielt dann erst wieder für eine halbe Stunde. Zwischendurch wurde gemoscht was das Zeug hält, ab und zu ein Becher Wasser verdrückt - fahren mussten wir früher oder später ja beide wieder - und später auch noch mal eine weitere 'Dusche' genommen. Leider konnte sich Anders Fridén Kommentare wie you are the best fucking audience ever nicht verkneifen. Klar. Waren wir. Sag's noch einmal Anders. Und vergiss nicht, es auch beim nächsten Auftritt irgendwo anders zu erwähnen. Wie auch immer, es war ein Hammergig. Ich weiß auch nicht mehr wie lange sie gespielt haben, es war auf jeden Fall lange. Wenn es auch - enttäuschenderweise - keine Zugabe gab.
Gegen 02:30 Uhr lag ich dann auch endlich wieder in meinem Bettchen. Die Klamotten immer noch von oben bis unten schweißnaß (lustig sind diese Salzspuren auf der Hose), das linke Ohr völlig im Arsch, Nacken und Schultern pulsierend vor Schmerz und auch sonst ziemlich neben der Spur. Der beste Indikator, das dies ein wirklich gutes Konzert war.

Ein letzter Check, bevor es gleich auf den Weg nach Köln geht.

Sinne: beisammen
Eintrittskarte: vorhanden
Geld: auch
Mitfahrer: einer hat gerade abgesagt, jetzt sind wir nur noch zu zweit
Getränke für die Fahrt: oh, gleich noch einpacken
was zu essen: jawohl, Gummibärchen und Goldringe (ohne Schokoüberzug, es soll ja warm sein heute) - eben erst besorgt und auf dem Weg zum SB Warenhaus kam mir ein Bekannter entgegen; zu spät erkannt, ich grüßte erst Hi B.! und hob die Hand, als er bereits vorbei war
und sonst noch: das alte Zelt schnell in die Tonne stopfen, morgen kommt die Müllabfuhr

...nu aber los!

Manchmal kann man trotz lauter Umgebung (Musik) Fetzen von Gesprächen hören die von Personen geführt werden, die eigentlich außer (Hör-)Reichweite stehen. Dazwischen die Musik, die Teile des Gesprächs übertönt.

X zu Y: "[...]Beispiel der hier hinten sitzt und hier gegenüber sitzen, die sind[...]."
(And now I know how joan of arc felt - now I know how joan of arc felt, oh)
Y zu X: "[...] ich nämlich nicht so ganz. [...]"
(started to melt - Oh! - Oh, bigmouth, oh)

später

anderes X zu anderem Y: "[...] meins nämlich nicht mehr."
anderes Y zu anderem X: "Nein, ich will eigentlich [...]."
(der tag an dem wir uns "we're gonna live forever" auf die oberschenkel tätowierten, war der tag, an dem wir wussten)
anderes Y zu anderem X: "[...] eigentlich gleich fahren."
(und wer hält was er verspricht, wenn er nicht glaubt was er sagt?)

Normalerweise nimmt man sich ja irgendwie immer vor, 'beim nächsten Mal' alles besser zu machen. Im neuen Jahr, im nächsten Job oder wenigstens im nächsten Leben. Das wollte ich auch, und zwar im nächsten Semester. Immerhin hat jetzt das Hauptstudium angefangen *wichtigwichtigpopichtig* da muss man regelmäßig zu den Vorlesungen - die habe ich laut Plan dienstags, donnerstags und samstags -, nach den Vorlesungen nachbereiten (im Fachjargon: lernen), das Studium allgemein mal etwas ernster nehmen und überhaupt: so geht's jedenfalls nicht weiter. Ich war auch gestern artig pünktlich da und habe ein bisschen was gelernt. Nachbereiten werde ich wahrscheinlich am Freitag, da habe ich Urlaub. Gut, die Vorlesung morgen muss ich ausfallen lassen, da ich ja auf's Konzert fahre. Aber das ist ja nur eine Ausnahme. Und das Semester hat auch grad erst angefangen, dann ist's noch net so schlimm. Okay, Samstag kann ich auch nicht zur Vorlesung - aber da kann man jetzt nichts machen. Wirkt ein bisschen ungeschickt, doch es geht nach Berlin, dort komme ich auch nicht alle Tage hin. Es gilt dem Spitzenspiel Hertha gegen K'lautern beizuwohnen. Da kann man schon mal eine Vorlesung sausen lassen. Wie gesagt, das Semester hat gerade erst angefangen, alles halb so wild. Aber ab nächster Woche, ...

Eigentlich wollte ich heute seit ungefähr 1998 das erste Mal im PD kein schwarzes Oberteil tragen. Stattdessen so'n irgendwie eng anliegendes, plautzenbetonendes grünes. Aber da ist eine verschmierte Rosine drauf. Bloß hab' ich in den letzten Wochen gar keine Rosinen gegessen.
Mist.

 

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