Der Alltag
Die Dritte
Fragmenter av en Fortid
Im Buero
In der Hitze der Nacht
Musik
Projekte
SPAM
Studium
Tondokumente
Ueberhaupt und ausserdem
ZAP
zu Hause ist...
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Wir sind auf Übung, irgendwo auf einem Truppenübungsplatz in der Nähe von Berlin. Es ist Mitte April, die Tage sind heiß, in den Nächten kriecht der Frost über den sandigen Boden. Obwohl ich bereis mehr als achtundvierzig Stunden wach bin und in vierundzwanzig Stunden wieder den Funkbomber fahren muss, schiebe ich draußen Wache. Zusammen mit dem Gefreiten E. stehe ich im Nichts und beschütze einen Schlagbaum. Die Kälte zieht langsam vom Boden in die Stiefel und klettert durch Hose hoch bis unter den Kälteschutz. Es ist so kalt, dass es weh tut sich zu bewegen und so vermeiden der Gefreite E. und ich Bewegungen weitestmöglich. Ein Feldhase bahnt sich seinen Weg durch das flache Gras am Wegesrand, etwa zwanzig Meter vor uns. Leise erzählen der Gefreite E. und ich uns, was wir vor der Bundeswehrzeit gemacht haben und was wir nach der Zeit zu tun planen. Wir blicken auf und entdecken einen Rehbock, wie er ungeniert gute zehn Meter vor uns den Boden nach genießbarem absucht. Fast zehn Minuten harren wir ohne Bewegung und Worte aus, beobachten gebannt den Bock. Dann zieht er letztlich doch weiter, wohl weil eine leichte Brise uns verraten hat. Der Gefreite E. und ich sehen uns an und wir erkennen wohl beide in unseren Blicken dies war wohl der Höhepunkt des heutigen Abends ohne dass ein Wort gesagt werden muss. Noch gute dreißig Minuten, dann ist Wachablösung. Endlich in den Schlafsack in der Fahrerkabine kriechen, etwas aufwärmen, vielleicht sogar ein paar Minuten vergessen, dass der Schaltknüppel in die Hüfte drückt und dösen. Der Blick wandert wieder umher, streift zurück und realisiert, dass dies keine Täuschung ist. Ein Fuchs kommt auf uns zu, scheint uns entweder nicht zu bemerken oder zu ignorieren und macht alle Anstalten, genau zwischen uns hindurch zu wandern. Da ein Fuchs einem ausgewachsenen Schlagbaum in freier Natur nur selten gefährlich werden kann, lassen wir ihn passieren.
Geschlafen habe ich in der Nacht zwar nicht mehr, erholsam war sie aber dennoch.

Heute war es dann so weit, ich habe seit 2001 das erste Mal wieder offiziell Fußball gespielt. Abgesehen davon, dass nach zehn Minuten meine Zunge bereits über den Rasen schlürte, lief es eigentlich ganz gut. Insgesamt waren mit mir fast ein Dutzend weitere Spieler reaktiviert worden, es war also ein großes Hallo und Wiedersehen. Nach dem Spiel war auch immer noch alles beim alten. Bratwurst, mehr Bier als gut für den Körper, Müll labern und das nächste Spiel in Gedanken schon einmal gewinnen. Nächsten Sonntag fängt dann die Saison an, ein Vorbereitungsspiel müsste reichen.

Die Seifenbärenfamilie sitzt, vor Alter weiß,
Auf ihrer blau'n Plüschwiese im Kreis.

Gestern waren wir wieder mit ein paar Leuten am Auesee. Als es dunkel wurde kam uns aus dem See eine Schwanenfamilie besuchen. Mutter, Vater und drei Kinder. Zunächst machten wir uns Gedanken darüber, ob wir vielleicht ihren gewohnten Futterplatz besetzt halten und ob sie uns gegenüber deshalb agressiv werden könnten; Schwaneneltern pflegen ihre Jungen ja recht erbittert zu verteidigen. Unsere Anwesenheit schien sie aber nicht im geringsten zu stören. Im Gegenteil, die Mutter und die drei Jungen fraßen in aller Ruhe das Gras um uns herum. Lediglich Papa Schwan hatte ein wachsames Auge, jedoch nicht speziell auf uns. Nach fast zehn Minuten grasen sind sie dann auch wieder zurück ins Wasser. Erstaunlich, wie sehr sich diese Tiere bereits an den Menschen gewöhnt haben.

Eine der schönsten Siegen ist die Siege des Gesters.
[ARD Moderator zu ich-weiß-nicht-mehr-welchem deutschen Olympiasieg]

Komm, wir zeigen uns gegenseitig unsere SQL-Abfragen.

Heute ist es im Büro wieder ziemlich warm, die Luft ist praktisch zum zerschneiden dick. Es laufen etwa ein halbes Dutzend Rechner (bei zwei Mitarbeitern) und ich schmilze langsam. Eben habe ich aus den Lüftergeräuschen der verschiedenen Rechner die Worte Hör auf zu kratzen! - wie sie meine Mutter immer ermahnend gesagt hat als ich klein war - heraus gehört. Ein sicheres Zeichen, dass ich bald Feierabend machen sollte.

Heute morgen habe ich mich ertappt, wie ich etwa zehn Minuten einen Arbeiter am benachbarten Haus beobachtet habe, wie er dort am Schornstein bastelte. Und wie ich dabei ein bisschen neidisch wurde, denn ich arbeite schließlich den ganzen Tag im Büro. Zumindest im Sommer ist der Job des Schornsteinbastlers wirklich attraktiver.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma