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Niemals in verschiedenen Fenstern gleichzeitig verschiedenes schreiben. Wenn nämlich "a" schon fertig ist, stattdessen aber "b" abgeschickt wird, ist die Freude nachher wirklich groß.



Spätestens morgen mache ich es doch wieder.

Eben war er hinter mir. Mr Zerobrain. Damit ist kein spezieller Mensch gemeint, eher ein Typ Autofahrer. Vor mir fuhr ein LKW mit Anhänger etwa sechzig Kilometer die Stunde. Auf der Strecke sind hundert erlaubt, sie ist aber kurvenreich, schlecht zu überblicken und absolut keine gute LKW-mit-Anhänger-Überholstrecke. Es kam natürlich nichts von vorne, ein Überholmanöver wäre also möglich gewesen. Hinterher ist man immer schlauer, egal. Mr Zerobrain jedenfalls hatte scheinbar die Situation nicht zu deuten gewusst, ist mir jedenfalls mehr als nur nah gekommen. Durchgängig etwa eine <etwasübertreibung>handbreit</etwasübertreibung> hinter mir, offensichtlich intellektuell nicht in der Lage ein Fahrzeug zu führen. Ich meine: was wollte der Typ? Mich und den LKW anschieben? Suppenkasper. Mir selber wurde es dann aber auch zu bunt und ich bin irgendwann links ab, "durchs Feld". Bin dann aber so schleppend rüber auf den Linksabbiegerstreifen, dass Mr Zerobrain sicher schon ganz hibbelig wurde, wann er denn endlich vorbei könne. Wenn der sich mal nicht ins Hemd gemacht hat. Bei so einer aufregenden Autofahrt.

Und wenn er bloggt, dann vielleicht auch über eine Schnarchnasen vor ihm, heute auf dem Weg nach Hause. Da ist hundert auf der Strecke...

Ich habe gestern versucht, den Tarif bei meinen Mobiltelefonnetzbetreiber zu wechseln. Ist möglich, kein Problem. Kostet aber 24,95 Euro - seit dem 01. September 2004. "Erhöhen" des Tarifs geht kostenlos. Aber wieder "runter" kostet. Ich glaube es hackt. Aber immerhin habe ich jetzt beschlossen in den Studententarif zu wechseln. Sozusagen aus Rache, denn ich werde jetzt nicht "runter" gehen, sondern statt dessen 30 kostenlose SMS im Tarif mitnehmen, muahaha.

Und dann bei Gelgenheit mal gegenrechnen, was günstiger kommt - oder den Anbieter wechseln.

Würde ich rauchen, würde ich rauchen. Aber ich rauche nicht, also rauch' ich nicht.

Ich gehe in den Keller um die zwei leeren Flaschen Barre wegzubringen, die eh schon scheiße geschmeckt haben. Auf der Hälfte der Treppe sehe ich plötzlich den Keller wie er früher war. Er ist dunkel, wirkt unheimlich, es gibt überall Spinnennetze und deren Bewohnerinnen. In Gedanken sehe ich wieder die alten Holztüren mit der altertümlichen Türklinkenkombination. Die haben immer geklemmt, ich hab sie immer nur schwer aufbekommen. Ich sehe das Regal sich ausbreiten im Vorratskeller. Die eingemachten sauren Kirschen von '82 bis '84 in Augenhöhe vor mir. Für kurze Zeit wirkt all dies, ich bin zurück in der Zeit. Alles ist wieder gut, die kleine eigene Welt in Ordnung und heil, die größte vor mir liegende Schwierigkeit wird eben jene schwer zu bedienende Türklinkenkonstruktion, im Halbdunkel bei wachsender Panik vor der Angst zu öffnen und die Bierflaschen... ach ja, die Bierflaschen. Das Jahr 2003 hat mich wieder und im Gegensatz zu '85 bin ich mir sicher, dass der Schrecken echt ist. Und ich stelle mir immer die Frage, ob ich auch mal jemandem einen Keller bieten kann. Und ob ich ihm die Angst vor der Dunkelheit als größte Angst bieten kann. Aber IMMER und IMMERZU frage ich mich, ob ich nicht genau so bin??? Ob nicht auch ich mich plötzlich für mich entscheide??? Ob ich mich dann verpisse und die Schnauze voll habe?!? Tschüss, ich geh jetzt, Du hast ja noch einen Keller voll Erinnerung. Ich habe Angst vor mir und ich verabscheue den Gedanken an diese Tat. Ich habe Angst vor meiner Rebellion, meinem Kampf nach Ich-sein-können. Ich habe Angst, weil ich vielleicht diesen Kampf schon gewinne. Ich möchte demütig und dankbar mein Leben leben, doch ich weiß, ich werde explodieren. Vor Angst, vor Wut, vor Trauer und Schmerz. Weil mich keiner hört und weil ich stumm bin. Wieso kann ich nicht wieder klein, jung, naiv und so glücklich sein, wie ich es war? Warum musste all dies sterben und warum kann ich's nicht verstehen? Was gäb' ich für einen Tag, den ich wirklich unbeschwert genießen könnte! Es bleiben mir aber immer nur die zwei Sekunden.


[Oktober 2003]

Die Beteiligung an der heutigen Kommunalwahl war in unserem Wahlbezirk wieder einmal minimal. Und wenn ich das aus den Medien richtig verfolgt habe, lag sie allgemein wohl sehr niedrig. Wir hatten in unserem Wahlbezirk jedenfalls nur knapp über fünfzig Prozent - und das ist nun wirklich lachhaft. Dann können wir es auch langsam lassen, wir führen einfach ein Einparteiensystem ein. Interessiert doch eh keine Sau, Argumente wie "die haben doch eh alle das gleiche Programm" sind reine Scheißhausparolen. Die Hauptsache ist doch wohl, dass wenigstens überhaupt eine demokratische Partei gewählt wird. Dann lieber aus Protest für lokale Wählergemeinschaft o.ä. abstimmen, als sein Wahlrecht (besser: seine Wahlpflicht) gar nicht wahrzunehmen. Das hilft immer nur den Extremen, egal welcher Richtung.

Warum gehen denn die Leute auf der einen Seite auf die Straße und/oder schimpfen über die Politik(er), gehen dann aber nicht wählen. Uns kann es so schlecht dann doch nicht gehen.

Unser Ausflug von der FH u.a. zur Meyer Werft in Papenburg hat sich durchaus gelohnt, interessant hatte ich mir eine Führung in der Werft ohnehin vorgestellt. Nicht weil ich so begeistert von Schiffen wäre. Allein die Dimensionen, die z.B. ein Kreuzfahrtschiff mit sich bringt, sind beeindruckend und haben bei mir immer, wenn im Fernsehen mal wieder ein Stapellauf und die Überführung durch die Ems in die Nordsee eines Schiffes von der Meyer Werft gezeigt wurde, die Frage aufgeworfen, wie um alles in der Welt so ein Bau bewerkstelligt wird.

Die Führung war für meinen Geschmack etwas zu kurz, der Führer selber (ein ehemaliger Mitarbeiter) allerdings äußerst angenehm. Er bewies fachliche Kompetenz, konnte auch Laien die Thematik nahe bringen und schien mir durchaus ehrlich, was die aktuellen Auftragsbücher, technischen Möglichkeiten und zukünftigen Marktaussichten der Meyer Werft betraf.

Wie riesig die beiden großen Hallen sind, erahnt man von außen, auf Photos oder aus der Ferne nur schwer oder gar nicht. Erst wer direkt davor steht und nach oben oder an der Halle entlang blickt, bekommt ein Gefühl für die Dimensionen.
Ein Besuch mit Führung ist absolut empfehlenswert!

meyer_werft_papenburg

Die Meyer Werft im www besuchen.

 

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