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"...on long and lonesome highway, east of Osnabrück..."

Ich glaube diese Zeilen werden mir am lebhaftesten vom Eric Fish Konzert vergangenen Sonntag in Erinnerung bleiben. Schließlich waren sie sozusagen der Auftakt eines großartigen Gigs - wenngleich "Turn the page" nicht zu Beginn lief... Sofern er mal wieder in der Nähe spielt, werde ich auf jeden Fall auch wieder hingehen. Etwas über fünf Stunden reiner Musikgenuss, einmalig.

Ich sitze etwa 150 Meter vom Wiehengebirge entfernt im Büro auf meinem Hocker. Aber das Wiehengebirge ist in einer Nebelsuppe verborgen.
[aufgeschrieben heute morgen gegen 10:30 Uhr]

In anderen Ländern ist das ganz normal, da wird im täglichen Straßenverkehr gehupt, was die Tröte hergibt. Hierzulande ist das eher selten und wenn gehupt wird, dann wird entweder jemand damit verscheucht oder angehupt, besser weggehupt; hupen hat somit vornehmlich eine strafende Funktion.

Letzteres habe ich mir in der letzten Zeit auch angewöhnt. Es wimmelt hier nur so vor Vollidioten, die meinen, die Straße gehöre ihnen alleine. Da kommt mir in einer 50-Zone (über deren Sinn man sicher streiten mag) in einer seichten und langgezogenen Kurve auf "meiner" Straßenseite unnötigerweise jemand entgegen – es gab folglich einen Mittelstreifen und der Sack hat die Kurve geschnitten, obwohl ich deutlich sichtbar und kurz vor ihm war – dem es offensichtlich scheißegal ist, dass auf der Straße auch noch andere fahren. Hupen. Hat bei dem wahrscheinlich eh keinen Sinn, da er intellektuell nicht fähig scheint, ein Auto vernünftig zu führen. Da kann ich schwerlich erwarten, dass dieser Jemand Hup-Zeichen zu deuten vermag. Trotzdem, vielleicht wacht er ja wenigstens aus seinem Tiefschlaf auf. Kurz vorher versuchte ich von einer vorfahrtberechtigten Straße in eine Seitenstraße einzubiegen, was fast in der Seite eines Wagens endete, der aus eben dieser Seitenstraße kam. Der gute Mensch hatte zum rechts abbiegen soweit nach links ausgeholt, dass ich ziemlich in die Eisen musste, da "meine" Fahrbahnseite bereits blockiert war. Hauptsache die dumme Nuss muss nicht abbremsen und kann mit zu hoher Geschwindigkeit rechts abbiegen. Dessen scheeles Gesicht habe ich nach dem hupen wenigstens noch sehen können. Aber wohl auch einer, der es nicht geschnallt hat, geschweige denn eine Lehre daraus ziehen könnte. Noch etwas früher auf meiner Heimfahrt von der Arbeit bog ich aus einer Seitenstraße auf eine Bundesstraße. Aus einer schräg gegenüberliegenden Seitenstraße hatte das jemand beobachtet und wohl nicht in Erwägung gezogen, dass man auf etwa zehn Metern Straße durchaus seinen Wagen beschleunigen kann. Somit blieb er auf halber Strecke auf die Bundesstraße stehen, ich ging in die Eisen und – hupte. Blöder Sack, gefährde den Verkehr gefälligst woanders. Nicht nur, dass weit und breit kein anderes Auto mehr in Sicht war und die Plinse wenige Sekunden nach mir ungehindert auf die Bundesstraße gekonnt hätte, nein, nach etwa dreißig Metern auf der Bundesstraße bog der Mensch auch schon wieder ab. Aber auf den paar Metern muss man ja durch einen gewagten Fahrstil noch etwas Zeit gewinnen - sagen wir eineinhalb Sekunden. Sofern einem niemand in den Wagen rauscht.

Und dann gibt es da noch die Verkehrsteilnehmer, die wirklich wegen jedem Scheiß auf die Hupe drücken... aber davon ist mir keiner begegnet.

Es gab da mal einen Laden, einen bestimmten DJ und sein Programm. Die waren alle drei im Team unschlagbar, auch wenn das die richtigen Leute nicht zu schätzen wussten. Wenn ich heute im Radio How you remind me von Nickelback höre, muss ich mich immer daran erinnern, ich kann gar nicht anders. Denn das war der Titel, der eigentlich den Betreibern des Ladens hätte deutlich machen müssen, wie hoch die Qualität dieses DJs eigentlich war und welch ein Gespür er für Musik hatte. How you remind me wurde in seinem Programm schon nicht mehr gespielt (weil das Publikum sich satt gehört hatte), da war der Song noch nicht in den Charts. Natürlich ist eine Chartplatzierung kein Beweis für die Qualität der Musik, und vieles aus dem Programm war (glücklicherweise) auch überhaupt nicht charttauglich, in dem Fall hätte das den Verantwortlichen aber eigentlich die Augen öffnen müssen.

Im Rückblick weiß ich, dass ich die Abende mit dem besagten Programm zu selten besucht habe. Und ich weiß, dass der Laden nie wieder ein vergleichbares Programm haben wird. Aber ich bin beruhigt, wenigstens häufig genug dort gewesen zu sein, um zu wissen, was dem Laden heute an Individualität und Qualität fehlt.

Diese Fragmente sind Originalzitate aus dem letzten Teil einer Donnerstagsvorlesung. Ich weiß nicht, was an dem Abend so besonders war, aber irgendwie war der ganze Kurs (inklusive der Dozentin) im zweiten Teil der Vorlesung völlig neben der Spur. D ist die Dozentin, A, B und C sind (immer verschiedene) Studenten.

D: "Ein Flag das sagt: validiert oder nicht validiert."
A: "Ein Fleck?"

D: "Die Daten die hier drin gesabbelt sind." [gemeint war natürlich "gesammelt"]

Jemand hat Probleme, das was an der Tafel ('tschuldigung: am Whiteboard) steht zu lesen.
A: "Was soll das heißen: Interpretation zusammenhängender Messwerte?"
B: "Nein, da steht Interpretation zusammenhängender Messwerte."

Kurze Pause im Vortrag der Dozentin.
A: "Ich glaube, sie ist kurz weggenickt."

D: "Das sind beides keine optimalen Lösungen."
A: "Nicht?"

D: "...Heuristik..."
A, B und C leise...
A: "Häristik?"
B: "Heu!"
A: "Hä?"
B: "He!"
C: "HÄU – RISS – DIG!"
B: "Hm."

D: "Hier ist der Sensor."
A: "Der Sensor Düne!"

A: "Wer ist wo schön drin?"
B: "Ich nicht, ich hab Nasenschmerzen."

D:" Das nennt man Deadlock."
A: "Ja, Deadlock holiday!"

Meine etwas spontane Planung, noch zwei Konzerte am Wochenende zu besuchen, hat meinen restlichen Wochenablauf etwas durcheinander gewirbelt. Am Mittwoch beschlossen wir kurzerhand, am Freitag die Dubliners im Ringlokschuppen (Bielefeld) anzuhören. Zum Glück, der Auftritt war grandios, die Stimmung super und – sofern es irgendwie klappt – nächstes Jahr werde ich sie mir wieder ansehen. In dem Alter der fünf Iren noch solch eine Show abzuliefern verdient echt Respekt.
Bereits am Montag habe ich mich (endgültig) entschlossen, heute Abend Eric Fish im N8 (Osnabrück) zu besuchen. Live habe ich ihn bisher nur bei Konzerten von Subway To Sally gesehen, solo soll er ein ganz besonderes Erlebnis sein. Einige Stücke kenne ich auch, die sind meines Wissens aber im Studio aufgenommen worden. Ich bin ja mal gespannt und verspreche mir einen langen Abend mit guter Musik.

 

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