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Der Alltag

"Systemanalyse und Prozessdesign". Alleine der Name verrenkt meine Hirnwindungen. Dazu fühle ich mich, als kündigte sich eine Grippe an. Der Kopf wie in Watte, solange ich ihn nicht bewege geht es aber gut. Die Lippen trocken, der Hals fühlt sich an, als wäre er morgen entzündet. Die Nase ist noch einigermaßen frei, in den Verkehrsnachrichten hieße es wohl "stockender Verkehr". Dabei gab es eigentlich keine Gelegenheit, mich zu erkälten - womit ich wieder bei der Grippe wäre. Wenn dem so ist, kotze ich. Psychisch und physisch.

Heute vor fünfzehn Jahren. De facto ist die Mauer gefallen.

Was, wenn ich einfach hinwerfe? Was, wenn ich dann aber nichts neues finde?
Was, wenn ich denen mal die Meinung pfeife? Was, wenn es die wieder nicht interessiert?
Was, wenn ich meinen "Output" einfach senke? Was, wenn das niemand bemerkt?
Was, wenn ich wie (bestimmte) andere einfach auf Durchzug schalte? Was, wenn ich das gar nicht kann?
Was, wenn ich einfach hinwerfe? Was, wenn es schon zu spät ist?

Wir haben den Sieg heute reichlich teuer erkauft; nach Toren haben wir zwar 4:0 gewonnen, nach Platzverweisen aber 2:3 verloren. Der Schiri schien äußerlich zwar sicher, war letztlich aber doch stark überfordert. Hätte er bereits in der ersten Halbzeit energischer durchgegriffen, dann wäre es sicher nicht so eskaliert.
Ein denkwürdiges Spiel war es allemal, zumal sich durchaus noch weitere Platzverweise hätten rechtfertigen lassen.

Ich habe es, das seltene Talent. Immer und immer wieder einen Einkaufswagen zu erwischen, der irgendwie im Arsch ist. Oder es sind pauschal alle Einkaufswagen dieser Welt im Arsch, das will ich nicht vollends ausschließen. Jedenfalls renne ich durch die SB-Warenhäuser wie ein Volltrottel, der nicht einmal in der Lage ist einen Einkaufswagen geradeaus zu schieben oder um die eigene Achse zu wenden. Wenn aber nun mal hinten links das Rad blockiert, dann geht das einfach nicht. Himmel Arsch und Zwirn.

Auf dem Weg von Waren zurück nach Hause, hatte ich eigentlich geplant, meine Mutter und meine Schwester vom Flughafen in Hannover abzuholen. Sie kamen nämlich in der Nacht von Freitag auf Samstag aus dem Urlaub zurück und da Hannover fast auf unserem Heimweg lag und sie ganz in der Nähe von uns wohnen, bot sich das einfach an. Wir sind am Freitag gegen 22:15 Uhr aus Waren abgefahren, das Flugzeug sollte am Samstag gegen 2:40 Uhr in Hannover landen. Da im Verkehrsfunk bereits seit Freitag 21:00 Uhr vor dichtem Nebel in der Region Hannover gewarnt wurde, sind wir extra so früh los gefahren, um ein gewisses Zeitpolster zu haben. Sowohl die A19 als auch die A24 waren so frei und gut befahrbar – trotz Nebel –, dass ich schließlich dazu überging, nicht schneller als 140 Km/h zu fahren, da wir sonst viel zu früh am Hannoveraner Flughafen angekommen wären. Ziemlich genau achtzig Minuten vor der planmäßigen Landung waren es laut Beschilderung noch 127 Km bis Hannover. So drosselte ich mein Tempo auf 120 Km/h, damit wir die Zeit nicht mit Warten auf dem Flughafen sondern mit Fahren auf der Autobahn verbringen konnten. Auf der A352 schließlich, dem Zubringer für den Flughafen, kamen wir erwartungsgemäß in eine Baustelle – bei langsam wirklich dichtem Nebel. Da kaum Verkehr herrschte, war auch dies nicht schlimm. Schlimmer war dann das Hinweisschild, welches uns mitteilte, dass die Abfahrt zum Flughafen gesperrt sei und wir einer Umleitung folgen sollten. So taten wir auch. Durch immer dichter werdenden Nebel schlängelten wir uns mit ca. 40 Km/h gen Flughafen. Wir lagen immer noch gut in der Zeit, so dass auch dies nicht weiter störte – abgesehen davon, dass die Fahrt dadurch recht anstrengend wurde. Schließlich musste ich stärker auf die Umgebung achten, als bei freier Sicht. Um halb drei am Samstagmorgen erreichten wir schließlich Hannover. Das einzige was ich über den Flug meiner nächsten Verwandtschaft wusste, war, dass sie aus Antalya kommend in Hannover landen würden. Da waren jedoch zwei Flüge angegeben, beide mit erheblicher Verzögerung. Der "frühere" von beiden sollte um 4:14 Uhr landen, planmäßige Landung 3:00 Uhr. Der zweite, mit einer planmäßigen Landezeit von 3:40 Uhr, sollte erst um 7:50 Uhr eintrudeln. Auf zum Informationsstand am Flughafen. Alles was die mir dort mitteilen konnten, wusste ich auch schon vorher. Wir haben einfach mal darauf spekuliert, dass es wohl der Flug um 7:50 Uhr sein wird und sind wieder gefahren. Bis nach Hause sind es vom Flughafen ja nur gut sechzig Minuten. Normalerweise. Leider war aber "unsere" Auffahrt auf die A352 gesperrt, wir sollten doch bitte der U6 (Richtung Dortmund) folgen. Im wirklich dichten Nebel leichter gesagt als getan. Irgendwann dann der ungläubige Blick auf ein Hinweisschild. Die U6 war gesperrt, wir sollten bitte der U8 (Richtung Dortmund) folgen. Auch dies ging für ca. 2 Km gut. Dann war die U8 gesperrt, wir sollten bitte der U32 (ja, Richtung Dortmund) folgen. Kaum 200m später: Vollsperrung der U32, ein Umleitungsschild nach rechts, fast direkt in eine 30 Zone. Nach zweimaligem ungläubigen Wenden sind wir der Umleitung letztlich gefolgt. Leider gab es keine weiteren Umleitungsschilder, so dass wir uns mittels mehr oder weniger detailliertem Stadtplan von Hannover durchschlagen mussten. Dass wir noch richtig waren, erkannten wir an den Autos hier und da, die blinkend am Straßenrand standen und in denen die Innenbeleuchtung eingeschaltet war. Offensichtlich waren wir nicht die einzigen Gefangenen dieses schlechten Verkehrswitzes der Stadt Hannover. Irgendwann kamen wir aus Hannover heraus, nach Garbsen hinein (in eine 30 Zone) und dann bald über die B6 auf die A2. Puh. Jetzt ist es spät genug, wir könnten eigentlich wieder umdrehen und zum Flughafen fahren. Wir sind dann aber dennoch Richtung Heimat gefahren. Vielmehr zum Haus meiner Mutter, um dort eventuelle Reiseunterlagen zu finden, die uns Auskunft über die Flugnummer geben konnten. Die Autobahn war angenehm frei, auf den anschließenden Bundesstraßen verließ uns aber wieder das Glück. Im Verkehrsfunk lautet so etwas: "Auf der Bundesstraße XY zwischen Hier und Nirgendwo befindet sich zur Zeit ein Schwertransport, der nicht überholt werden kann." Und das trotzdem die Bundesstraßen zweispurig in beide Richtungen ist. Leider mit baulicher Trennung. Soweit ich das erkennen konnte, wurde ein Brückenelement transportiert. Nach knapp zwanzig Minuten Eiertanz hinter dem Schwertransport, fuhr dieser auf eine andere Bundesstraße ab und wir hatten wieder freie Fahrt für freie Bürger. Völlig entnervt kamen wir am Haus meiner Mutter an. Die Reiseunterlagen waren aber sehr enttäuschend, die Flugnummer lautete gänzlich anders, als die fraglichen auf dem Flughafen Hannover. Also einfach auf 7:50 Uhr hinfahren und ab nach Hause ins Bett. Für ca. neunzig Minuten, um halb sechs nämlich habe ich mich wieder wecken lassen, damit ich wenigstens noch schnell unter die Dusche hüpfen kann. Schließlich war ich schon eine ganze Nacht unterwegs und fühlte mich gelinde gesagt beschissen. Als Wegzehrung packte ich mir zwei Corny und eine Flasche Cola ein. Wenn alles glatt ginge, wäre ich gegen halb zehn wieder im Bett. Der Weg über die A2 war einigermaßen entspannend, nur ein paar bescheuerte Urlaubsheimkehrer machten mir etwas Sorge. Erneut am Flughafen angekommen, musste ich mich fast übergeben. Die Landung war jetzt für 10:50 angesetzt. Es war etwa 8:00 Uhr, als ich dies feststellte. Noch einmal nach Hause zu fahren und wieder zum Flughafen wäre zeitlich nicht drin gewesen. Deshalb beschloss ich, die Zeit am Flughafen totzuschlagen. Die Cafés müssten ja gleich aufmachen, die Theken werden ja bereits geputzt. Auf einem der Cafeteriatische lag eine Fachzeitschrift, "Maschinenmarkt aktuell" oder so ähnlich. Ich habe die Artikel fachlich zwar nicht wirklich nachvollziehen können, aber besser als nichts war das allemal. Zwischendurch musste ich noch beteuern, dass ich nicht für die Cafeteria verantwortlich zeichne, also auch keine Kaffee ausschenken könne. Das dumme Ding hatte immer noch nicht geöffnet. Ich ging zum "Gate C", dort ist ja auch noch eine Cafeteria. Ebenfalls geputzt, ebenfalls geschlossen. Blieb noch das "Spiel In", eine Minispielhölle. Dort gab es wenigstens Kaffee für einen überaus akzeptablen Preis. Nach dem zweitem Becher hatte ich in Gedanken bereits ein kleines Soziogramm über die Besucher des "Spiel In" zu dieser Tageszeit aufgestellt. Fast ausschließlich Taxifahrer, die darüber schimpften, dass so viele Flüge heute Verspätung hatten. Und gestern war wieder Bombenalarm. Da hat so ein Trottel seinen Koffer hier vergessen. Irgendwann bemerkte ich auch zwei PCs, offenbar war dies auch ein Mini-Internetcafé. Ich fragte nach dem Preis, schluckte einmal kurz setzte mich dann aber dennoch vor den Rechner. Plötzlich stand mein Nachbar auf, offensichtlich ein Engländer, und sagte er müsse los und ich könnte seine verbliebenen dreizehn Minuten aufbrauchen. Dann ging an diesem Tag also doch etwas gut, schön. Nach den dreizehn Minuten verließ ich das "Spiel In" und setzte mich in die Wartezone. Irgendwann hörte ich einen Taxifahrer "die haben es aber auch langsam verdient" sagen und wusste sofort, dass die Maschine aus Antalya gelandet war. Tatsächlich. Nach ca. dreißig Minuten Koffereinsammeln, erste Eindrücke erzählen und Parkplatz verlassen, fuhren wir zu dritt gen Heimat. Die Umleitungsstrecke sah bei Tageslicht noch einmal etwas anders aus, als im dichten Nebel, dennoch konnte ich mich ohne – ohnehin größtenteils fehlende – Hinweisschilder orientieren, so dass ich letztlich um 13:40 Uhr wieder im Bett lag. Eine lange Nacht fand hier ihr wohlverdientes Ende.

Heute verabschiede ich mich erst einmal für die kommenden paar Tage. Morgen früh geht es auf nach Waren (Müritz) in Mecklenburg-Vorpommern (MeckPomm).

wappenwaren


Abgesehen von meiner Bundeswehrzeit und einem Besuch bei einer Bekannten in Berlin ist es das erste Mal, dass ich den östlichen Teil Deutschlands bereise. Genau diese Bekannte hat jetzt einen Arbeitsplatz in MeckPomm und eben dort werden wir sie auch besuchen.
Wenn alles gut geht, bin ich Samstag am frühen Morgen wieder in meinem eigenen Bettchen.

Neuerdings macht mein Antivirenprogramm Probleme beim aktualisieren der Virendefinitionsdateien. Nicht nur, dass es ewig dauert, bis es wirklich mit dem Download beginnt, nein, sobald der Download abgeschlossen ist, fängt es wieder von vorne an, in einer Art Endlosschleife. Ich habe schon mit einem anderen aktuellen Produkt von einer Boot-CD das System gescannt. Sauber. Auch wenn ich mein favorisiertes Produkt komplett deinstalliere und anschließend wieder neu installiere, hat es den Fehler. Die einzige Möglichkeit ist, das komplette Paket neu herunterzuladen und dann zu installieren. Das ist aber offen gesagt eine sehr beschissene Art und Weise, auf dem laufenden zu bleiben, da sich vornehmlich nur die Virendefinitionsdatei ändert. Und höchstens alle paar Wochen mal die Scanengine. Von allen anderen die ich kenne und die die gleiche Anwendung nutzen, weiß ich, dass sie reibungslos aktualisierbar ist. Werde ich als analoger Surfer schlichtweg gemobbt?

Am Donnerstag hat mich mein treuer HP Deskjet 615C endgültig verlassen. Probleme mit dem Papiereinzug hatte er schon seit gut eineinhalb Jahren, aber jetzt hat es ihn ganz zerlegt. Immerhin war die schwarze Tintenpatrone sowieso fast leer, schade um die farbige ist es aber schon. Als neues Modell habe ich mich gestern für den iP3000 aus der neuen Pixma–Serie von Canon entschieden. Das Design ist schlicht, die Druckkosten sind niedrig, die Tanks für Schwarz, Cyan, Gelb und Magenta sind einzeln einzusetzen und der Druckkopf ist ebenfalls separat austauschbar. Anschließbar nur noch über USB, nicht mehr über den parallelen Port. Das macht aber nichts. Was etwas ausmacht ist die Tatsache, das leider kein USB–Kabel beigelegt war. Das war natürlich nur über die etwas karge Bildersprache auf der Verpackung ersichtlich, die ich in aller Regel missachte. Selber Schuld, heute durfte ich mir völlig überteuert ein entsprechendes Kabel im gleichen SB–Warenhaus kaufen, in dem ich auch schon den Drucker erworben habe – weil der hochgelobte Elektroeinzelhandel hier schon um 13:00 Uhr ins Wochenende geht. Aber bunt und schön drucken kann ich jetzt wieder.

Wenn ich mit 616 Byte/s durch die wwweiten des Netzes schwirre, spüre ich den Draht glühen und fühle mich in einer Art Rauschzustand, der sich wohl am ehesten mit dem Wort "Tiefschlaf" umschreiben lässt.

 

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