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Der Alltag

Heute habe ich mir auf dem Weg zurück 'nach Hause' (so nenne ich manchmal das Gebäude, in dem ich arbeite) bei einem Bäcker angehalten, weil ich mir mal wieder nix für's Frühstück eingepackt habe. Die gute Dame hinter dem Tresen wollte 1,25 Euro für das belegte Brötchen haben. Donner, ein Schnäppchen habe ich da gedacht. Aber eigentlich sind 1,25 Euro ganz schön teuer für ein belegtes Brötchen. Nur das all die anderen Bäcker, bei denen ich sonst belegte Brötchen gekauft habe, noch viel teurer sind. Immerhin war da nur Salami und ein bisschen Salat drauf. Und kein Kaviar.

Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich mich noch über den Benzinpreis von 116,9 Cent geärgert. Heute wäre ich froh, eine Tankstelle mit einem solchen Schnäppchenpreis zu finden. Da müsste ich hier aber lange suchen.
Kost' Benzin auch drei Mark zehn...

Ich in M. auf der Suche nach einem S0-ab Wandler. Ich will nämlich ein analoges Endgerät an einem ISDN-Anschluss betreiben. Möglichst zeitnah. M. ist keine kleine Stadt und wimmelt vor putzigen Lädchen, in denen man so etwas finden sollte. Zuerst will ich aber zum nächsten T-Punkt, die sollten so etwas ja auf jeden Fall haben und groß erklären, was ich will, brauche ich da sicher auch nicht. Frohen Mutes also los... hier muss doch irgendwo... war der nicht immer... bin ich jetzt blöd? Rein in den nächsten Photoladen, höflich anmerken, dass man ja eigentlich den T-Punkt sucht und dann ausgelacht werden. Danke. "Nein, der ist hier nicht mehr, der ist seit vier Wochen in der Bäckerstraße, zweites Geschäft auf der rechten Seite. Wissen Sie, wo die Bäckerstraße ist?" "Ja, weiß ich, danke! Und tschüss..." Ich bin gerade an der Bäckerstraße entlang gelatscht, da war sicher kein T-Punkt als zweites Geschäft auf der rechten Seite. Egal, zurück zur Bäckerstraße. Tatsächlich ist das zweite Geschäft auf der rechten Seite ein Vodaphone-Shop. Na, die werden wohl kaum Gerätschaften für's Festnetz führen, oder? Einfach weiterstolpern. Und da ist dann auch plötzlich der T-Punkt. Auf der linken Seite.
Kaum fünfzehn Minuten Warterei später, in denen ich Gespärache mithören musste, bei denen ich nicht sicher war, wer jetzt Verkäufer und wer Kunde war ("Nein, eine eMail-Adresse habe ich nicht. Ich hab' nur das, was hier auf dem Schreiben steht." "Ich brauche dann noch Ihre eMail-Adresse." "Aber ich habe doch keine eMail-Adresse. Meine Tochter hat aber ein Handy. Reicht Ihnen das? Ach nein, das Telefon gehört meinem Mann, meine Tochter bezahlt nur die Rechnung. Sie telefoniert aber damit. Geht das auch?" "Sagen Sie mir mal Ihre Adresse." "Meine richtige Anschrift?" "Es ginge auch die eMail-Adresse..." - an dieser Stelle breche ich die Wiedergabe ab), war endlich eine junge Dame bereit, sich meiner zu erbarmen. Sie war zwar nicht in der Lage, mich beim sprechen anzusehen, aber sie hat gleich verstanden, was ich wollte - und mir eine Telefonanlage mittleren Preises angeboten. Nach einer kurzen Debatte (und der Klärung, was ich meine zu brauchen und was sie meint, was ich bräuchte) habe ich es aufgegeben und den Laden wieder verlassen. Doch mal bei Vodaphone reinschauen...? Ja. Reinfall. Ich habe kurz erläutert, was ein NTBA ist, warum ich ausgerechnet ein analoges Telefon an einem ISDN-Anschluss betreiben möchte und dass das auch wirklich wirklich wirklich geht. Ganz sicher sogar. Die weitere Reise führte noch durch einen OBI und einen EP. Ebenfalls Fehlanzeige, aber total. Hätte ich gewusst, dass diese Dinger so exotisch sind, hätte ich mich damit selbstständig gemacht. Jetzt muss halt ebay herhalten (und da bin ich eben überboten worden, grmpf!). Conrad ist nämlich auch nicht sehr gut sortiert in der Beziehung.

Heute auf meinem Plattenteller:
  • Theatre Of Tragedy: musique - ['mju:zik]
  • Lacrimosa - Satura
  • Phillip Boa & The Voodoo Club - My Private War
  • The Bates - Pleasure + Pain
Dazu Frühstück (ja, jetzt noch): eine Packung lecker Gelee-Bananen und ein Liter Cola, vorweg eine Tasse Milch.

np: The Bates - The only one

Heute kam die Sonne raus. Das ist dieser hell-warme runde Ball am Himmel. Und es regnet auch nicht mehr. Zeit für mich, den Bau meiner Arche zu stoppen (der Plan war schon fast fertig...). Zeit für meinen Nachbarn, seinen Rasen mal wieder ordentlich zu fegen.

Es regnet nun schon seit fast drei Tagen ununterbrochen. In mir wächst das Bedürfnis, meine eigene Arche zu basteln. Wo ist der Hammer, wo sind die Nägel, wo die Planken? Bis meine Arche fertig gestellt ist, lege ich mir Schwimmflügel und ein Quietscheentchen in mein Auto - sicher ist sicher.

Verglichen mit meinem letzten Umzug, den ich gehasst und verabscheut habe und nie machen wollte, freue ich mich auf den jetzt bevorstehenden. Mit Ausnahme der Tatsache, dass der Termin noch ziemlich in den Sternen steht, bin ich recht guter Dinge. Ich habe sogar schon ein analoges Modem organisiert, da ich im neuen Heim zunächst keinen ISDN-Anschluss zur Verfügung haben werde. Einen Tag ohne Internetanschluss will ich mir aber nicht vorstellen. Ich bin zwar nicht täglich online, aber alleine der Gedanke, dass ich nicht könnte obwohl ich wollte, ist äußerst beunruhigend. Insofern bin ich sicher ganz Kind der Informationsgesellschaft bzw. des Informationszeitalters. Und auch sonst freue ich mich darauf. Umstellen muss ich vielleicht meinen way of life. Vielleicht kann ich nicht mehr mitten in der Woche einfach beschließen, mir einen schönen Abend mit einem Fläschchen Glen Grant zu machen und gegen drei Uhr morgens ins Bett zu torkeln. Oder einfach mal so noch in den PD oder die MB zu fahren. Auch mal am Mittwoch um halb zwei morgens, wenn ich den tags drauf normal arbeiten muss. Aber das, was ich stattdessen dafür bekomme, wiegt dieses völlig auf - sofern ich es überhaupt ganz aufgebe. Nach vielen Jahren bin ich endlich bereit, einen Schritt weiter zu gehen. Es wurden ja quasi schon Wetten abgeschlossen, dass wir die ersten aus unserer Clique seien, die heiraten werden. Nun, da kamen uns V. und M. wohl zuvor, mir ist das nur sehr gelegen. Ich brauche in vielen Dingen meine Zeit, um mit der Welt und der Wirklichkeit klar zu kommen. Rückblickend hätte ich heute sicher einiges anders, vielleicht auch früher getan, insgesamt bin ich aber sicher, dass es der richtige Weg war. Nun denn, auf in einen neuen Abschnitt... bald.

Auf dem Rückweg von der Vorlesung gab es in den Verkehrsnachrichten den Hinweis, dass auf einem Autobahnabschnitt, den ich hätte passieren müssen, vier Kilometer Stau ist. Also ab durch die Tucht nach Hause. Das hätte ich besser gelassen, denn ich glaube auch mit Stau wäre es über die A2 deutlich schneller gewesen. So viele Ampeln auf einem Haufen, da muss irgendwo ein Nest gewesen sein. Und - wie sollte es auch anders sein - natürlich sprangen die alle kurz vor meinem erreichen der jeweiligen Ampel auf Rot. Mal wollte ein grinsbäckiger Radfahrer die Straße passieren und mal wollte nur die Ampel einen auf dicke Hose machen. Mindestens sechs der bestimmt drei dutzend Ampeln, verteilt auf circa sechsundachtzig Kilometer, waren pauschal rot. In alle Richtungen. Und wenn sich an der Kreuzung genügend Autos gesammelt haben, entschied die Ampel per Zufallsgenerator, welche Richtung zuerst wieder fahren durfte. Außerdem gab es da noch die fünf Strafampeln. Wer zu schnell an diese Spezies heranfährt, wird brutal ausgebremst. Überflüssig wie das Gelege einer Wasserschlange!
Fakt ist, dass wir, obwohl die Vorlesung früher als Plan beendet war, später zu Hause ankamen, als z.B. am Dienstag, als die Vorlesung planmäßig beendet wurde. Dämliche Ampeln.

Ampel

Gleich noch die Verkleidung an und dann zur Arbeit.

Ein Parkplatz. Es wird ein Parkplatz. Wie schnöde. Und so unspektakulär. Da denkt man wieder wer-weiß-was und dann basteln die bloß tagelang einen Parkplatz.

 

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