Der Alltag
...meins!
Noch nie zuvor habe ich vor dem Rechner gehockt und dem Ende einer Auktion entgegengefiebert, bei der ich hoffte den Zuschlag zu bekommen. Heute habe ich diesbezüglich Premiere gefeiert. Circa eine dreiviertel Stunde vor Auktionsende habe ich den Rechner angeschmissen, eine Kanne starken Kaffee gekocht, noch einmal geguckt, ob ich überboten wurde und bin nervös durchs Netz gesurft. Tatsächlich wurde ich etwa zwanzig Minuten vor dem Ende noch überboten, woraufhin ich mein neues Maximalgebot um insgesamt zehn Euro aufstockte. Mit vierzehn Euro und fünfzig Cent ging ich schließlich wieder an die Spitze und wurde noch hibbeliger. In der letzten Minute bekam ich tatsächlich etwas feuchte Hände und ich konnte dem ständigen Drang, die Seite zu aktualisieren und zu sehen, ob ich doch noch überboten wurde (ich hatte noch fast fünf Euro Spiel), nicht mehr widerstehen. Zwei Sekunden vor Ende lag ich immer noch vorne und mochte plötzlich nicht mehr die Seite aktualisieren, denn mit dieser Aktualisierung würde der Sieger angezeigt werden. Etwa fünf Sekunden später, in denen ich vermutlich keinen Atemzug tat, aktualisierte ich doch. Freudestrahlend konnte ich meine TAN Liste herauskramen und die Überweisung tätigen. Sieger! Ab jetzt wird sich auf die Lieferung gefreut.
Noch nie zuvor habe ich vor dem Rechner gehockt und dem Ende einer Auktion entgegengefiebert, bei der ich hoffte den Zuschlag zu bekommen. Heute habe ich diesbezüglich Premiere gefeiert. Circa eine dreiviertel Stunde vor Auktionsende habe ich den Rechner angeschmissen, eine Kanne starken Kaffee gekocht, noch einmal geguckt, ob ich überboten wurde und bin nervös durchs Netz gesurft. Tatsächlich wurde ich etwa zwanzig Minuten vor dem Ende noch überboten, woraufhin ich mein neues Maximalgebot um insgesamt zehn Euro aufstockte. Mit vierzehn Euro und fünfzig Cent ging ich schließlich wieder an die Spitze und wurde noch hibbeliger. In der letzten Minute bekam ich tatsächlich etwas feuchte Hände und ich konnte dem ständigen Drang, die Seite zu aktualisieren und zu sehen, ob ich doch noch überboten wurde (ich hatte noch fast fünf Euro Spiel), nicht mehr widerstehen. Zwei Sekunden vor Ende lag ich immer noch vorne und mochte plötzlich nicht mehr die Seite aktualisieren, denn mit dieser Aktualisierung würde der Sieger angezeigt werden. Etwa fünf Sekunden später, in denen ich vermutlich keinen Atemzug tat, aktualisierte ich doch. Freudestrahlend konnte ich meine TAN Liste herauskramen und die Überweisung tätigen. Sieger! Ab jetzt wird sich auf die Lieferung gefreut.
iatbe - am Donnerstag, 23. März 2006, 17:43 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
An Sie persönlich
Hmhmhm Str. Xy
Danke Quelle, eine persönlichere Postwurfsendung habe ich noch nicht erhalten. Hier werde ich sogar mit meinem Straßennamen angesprochen. Die höflichste aller Anredeformen hierzulande.
Es ist nicht einmal der Punkt, dass mir jemand völlig unbekanntes eine "persönliche" Nachricht schickt. Es ist vielmehr die Tatsache, dass es zusehends scheißegal ist, was da so auf solchen Schreiben steht, die mir irgendwie Sorge bereitet. Ist es denn nicht einmal mehr die Mühe Wert, einen halbwegs glaubwürdigen Satz auf's Papier zu bringen, wenn versucht wird Kunden zu ködern? Na klar erzählen die mir in einer solchenPapiermüllsendung Postwurfsendung nur Mist, aber können die sich nicht wenigstens die Mühe machen, dass der Mist ansprechend gestaltet ist und dann mit (m)einem zufriedenen Gesicht in den Papierkorb wandert? Das würde mir wenigstens eine kleine Freude bereiten, so kann ich mich nur über derartiges ärgern.
Hmhmhm Str. Xy
Danke Quelle, eine persönlichere Postwurfsendung habe ich noch nicht erhalten. Hier werde ich sogar mit meinem Straßennamen angesprochen. Die höflichste aller Anredeformen hierzulande.
Es ist nicht einmal der Punkt, dass mir jemand völlig unbekanntes eine "persönliche" Nachricht schickt. Es ist vielmehr die Tatsache, dass es zusehends scheißegal ist, was da so auf solchen Schreiben steht, die mir irgendwie Sorge bereitet. Ist es denn nicht einmal mehr die Mühe Wert, einen halbwegs glaubwürdigen Satz auf's Papier zu bringen, wenn versucht wird Kunden zu ködern? Na klar erzählen die mir in einer solchen
iatbe - am Mittwoch, 22. März 2006, 18:17 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
Seit heute morgen läuft mir unentwegt die Nase. Zwar hatte ich in den letzten Tagen schon immer ein leichtes Erkältungsgefühl, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich mache mir auch etwas Sorgen um das Eric Fish Konzert morgen. Aber mit reichlich "Medizin" heute Abend und einem heißen Bad morgen wird das schon schiefgehen.
iatbe - am Freitag, 17. März 2006, 21:39 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
Ich lese die Anzeige und werde unruhig. Irgend etwas stimmt nicht. Der Name kommt mir so bekannt vor aber ich kann ihn einfach nicht einordnen. Meine Gedanken kreisen, ich weiß jetzt, dass ich diese Person kannte. War es vielleicht... nein, der ist zu alt. Und hatte einen anderen Vornamen. Ein anderer hat einen anderen Nachnamen. Die Erinnerung kommt hoch, schlagartig fühle ich mich schlecht, es dreht sich, Ohnmacht, die Nachricht schlägt mir in den Magen. Hätte ich nicht bereits gesessen, so hätte ich mich setzen müssen. Der Unfall, von dem ich bereits vor einigen Tagen das erste Mal las, ist einem Bekannten passiert und dieser ist am Mittwoch seinen dabei erlittenen schweren Verletzungen erlegen. Heute wurde berichtet, dass die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hat und endgültig davon ausgeht, dass kein Fremdverschulden vorliegt. Und nach ein paar Sekunden, in denen ich es eher geleugnet als nicht verstanden habe, erkenne ich, dass die Anzeige mit dem Unfall in Verbindung steht.
Ich würde übertreiben, wenn ich sagte, dass er ein guter Freund war. Kennen gelernt haben wir uns vor über fünfzehn Jahren und einige Jahre miteinander Fußball gespielt. Aber seit dem hatten wir zwei völlig unabhängige und verschiedene Leben gelebt. Dennoch kreuzten sich gerade in den letzten drei Jahren unsere Wege immer mal wieder. Das letzte Mal geredet haben wir vor fast einem Jahr, gesehen habe ich ihn vor vier Wochen das letzte Mal. Das endgültig letzte Mal. Aber das wusste ich doch in dem Augenblick nicht.
Ich würde übertreiben, wenn ich sagte, dass er ein guter Freund war. Kennen gelernt haben wir uns vor über fünfzehn Jahren und einige Jahre miteinander Fußball gespielt. Aber seit dem hatten wir zwei völlig unabhängige und verschiedene Leben gelebt. Dennoch kreuzten sich gerade in den letzten drei Jahren unsere Wege immer mal wieder. Das letzte Mal geredet haben wir vor fast einem Jahr, gesehen habe ich ihn vor vier Wochen das letzte Mal. Das endgültig letzte Mal. Aber das wusste ich doch in dem Augenblick nicht.
iatbe - am Freitag, 10. März 2006, 22:00 - Rubrik: Der Alltag
Der Kopfschmerz fiel von mir und ich streifte mit jedem Kilometer meine unergründliche Unzufriedenheit ab. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, heute endlich mal wieder im Wald zu laufen, jedoch hat mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb habe ich mich seit ungefähr einem halben Jahr das erste Mal wieder auf meinen Heimtrainer gesetzt und bin geradelt. Auch für mich, der ich kein großer Radfan bin, war es zwar nur eine verhältnismäßig kurze Strecke und Zeit bei mittelmäßiger Geschwindigkeit. Doch die Wirkung war phänomenal. Unglaublich, welche Lasten von einem abfallen können, das hat mir wirklich gefehlt in den letzten Monaten, in denen ich deutlich mehr Zeit des Tages vor dem Rechner als schlafend im Bett verbracht habe.
iatbe - am Samstag, 4. März 2006, 14:51 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
Mit gewagten zwanzig Km/h schnitt ich eine Schneise in die verschneite Straße. Die Lxxx, die sonst gerne als Ersatzautobahn genutzt wird - ihre enorme Breite verleitet manchen zu asozialen Überholmanövern - war gestern streckenweise nur in fast selbstmörderischer Absicht befahrbar. Die Schneeflocken fielen so dicht und dick, dass man schnell den Blick geradeaus verlieren konnte. Die Nebelscheinwerfer hatten den Effekt von fast erloschenen Teelichtern und einzig wenn einem ein anderes verirrtes Fahrzeug entgegen kam, war die Straße erleuchtet genug, um zu erkennen, wer auf der falschen Seite fuhr. Und plötzlich war das Schneetreiben vorbei, als wenn ein Grenzzaun die Wolken aufhielte.
Für die Strecke zum W. und zurück habe ich fast 78 Minuten benötigt - so lange läuft die CD, die ich derzeit im Player habe. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf gute fünfunddreißig Kilometer.
Für die Strecke zum W. und zurück habe ich fast 78 Minuten benötigt - so lange läuft die CD, die ich derzeit im Player habe. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf gute fünfunddreißig Kilometer.
iatbe - am Freitag, 3. März 2006, 19:54 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
SYLVESTER 1920
SORRY FUER DIE VERSPAETUNG
So der Verwendungszweck einer Überweisung auf mein Konto. Von einem Bekannten, mit dem ich auch nachweislich Silvester zusammen gefeiert habe. Aber kann ich mich nicht entsinnen, ihm Geld geliehen zu haben - und 1920 habe ich auch noch kein Silvester gefeiert. Was möchte man mir hier mitteilen?
SORRY FUER DIE VERSPAETUNG
So der Verwendungszweck einer Überweisung auf mein Konto. Von einem Bekannten, mit dem ich auch nachweislich Silvester zusammen gefeiert habe. Aber kann ich mich nicht entsinnen, ihm Geld geliehen zu haben - und 1920 habe ich auch noch kein Silvester gefeiert. Was möchte man mir hier mitteilen?
iatbe - am Samstag, 25. Februar 2006, 14:52 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
Ich habe eine Einladung erhalten. Zur Ehrung meiner 25-jährigen Mitgliedschaft im VfB F. Ich fühle mich plötzlich alt. Eigentlich sage ich solche Worte wie "ich werde eben langsam alt" eher unbedacht und nicht ernst. Ich mache mir über so etwas keine ernsthaften Gedanken. Aber hier konnte ich mich nicht dagegen wehren, dass mich diese Tatsache irgendwie schockiert. Obwohl ich nur unwesentlich älter als 25 Jahre bin.
iatbe - am Sonntag, 19. Februar 2006, 14:41 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
Zur Zeit ist kein Login möglich. Bitte versuche es später noch einmal.
Ich scheiß' dir gleich auf den Tisch du... verdammte Naht.
EDIT: Muahahaha! Überlistet!
Ich scheiß' dir gleich auf den Tisch du... verdammte Naht.
EDIT: Muahahaha! Überlistet!
iatbe - am Freitag, 3. Februar 2006, 18:17 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung
"Außerdem gab mir der Plural zu denken: Welcher Teil dessen, was ich gerade sah, stellte einen einzelnen Antipoden dar?
'Ich sollte wirklich keine Zeit mit Wortklaubereien verplempern.'
Wer war das, der da sprach? Ich versuchte, mich nach der Stimme umzudrehen, konnte mich aber weiterhin nicht rühren, was mich jetzt, wo ich wußte, daß ich gar nicht tot war, ziemlich ärgerte."
[aus: Matt Ruff, "Ich und die anderen"]
'Ich sollte wirklich keine Zeit mit Wortklaubereien verplempern.'
Wer war das, der da sprach? Ich versuchte, mich nach der Stimme umzudrehen, konnte mich aber weiterhin nicht rühren, was mich jetzt, wo ich wußte, daß ich gar nicht tot war, ziemlich ärgerte."
[aus: Matt Ruff, "Ich und die anderen"]
iatbe - am Sonntag, 22. Januar 2006, 23:01 - Rubrik: Der Alltag
noch kein Kommentar - die eigene Meinung