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Ueberhaupt und ausserdem

Dieser Nervenkitzel, mit dem laufenden Notebook auf Socken durch die Wohnung zu eiern (weil man meint, das müsste so sein). Und sollte ich es dann doch einmal fallen und in tausend Stücke zerspringen lassen, weil eine leere Wasserflasche meinen Weg kreuzt, weiß ich genau, ich werde tausend Flüche sprechen und mich selber fragen, wie ich überhaupt so bescheuert sein kann, noch während des Gehens zu scheiben. Aber es ist ja so ungemein praktisch, mal eben auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzend noch schnell ein paar Sachen für die Gruppenarbeit z.B. in Praxis der Softwareentwicklung zu erledigen und dann schnell einen Raum weiter zum nächsten Telefonanschluss zu hüpfen, weil die Sache ja unbedingt sofort ins Forum hochgeladen werden muss...
Dabei kann das Teil erschreckend wenig wirklich nützliche Dinge wie - z.B. mein Geschirr spülen. Apropos, das müsste ich mal ebenso dringend wieder tun wie bügeln. Aber nicht jetzt, da ich gerade vor dem Bildschirm hocke. Jetzt noch schnell das Stromkabel ab und auf zum nächsten Telefonanschluss, den Beitrag veröffentlichen. Mal eben die Tür mit dem Fuß aufziehen, das muss doch gehen...

Es geht langsam los. Ich weiß vor Hitze nicht mehr, was ich anziehen soll - und das bei 19 Grad Außentemperatur. Jetzt stehen mir gute drei Wochen bevor, in denen ich mich schleppend akklimatisiere und bereits nach dem aufstehen durchdrehen könnte. Nach diesen drei Wochen machen mir warme Temperaturen fast nichts mehr aus, in diesen drei Wochen könnte ich platzen.

Die peinlich schwache Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in NRW, die einen fragen lässt, womit wir die Demokratie in diesem Staat denn verdient haben.
Die Tatsache, dass die Nichtwähler wieder am lautesten maulen werden, wie schlecht doch alles ist und die damit ihre Dummheit offen nach außen tragen.
Dass die SPD die Wahl verloren hat, weil sie einfach nicht in der Lage war, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.
Die höchste Schlappe der Deutschen in der Geschichte des Grand Prix Eurovision de la... ach nee, des Eurovision Song Contest weil Gracia nicht die Konsequenzen aus ihrer zweifelhaften Qualifikation gezogen hat und alle zur Wahl berechtigten Staaten offensichtlich genauer hinschauen als wir.

Sonntag. Ich darf wieder einmal wahlhelfen (scheinbar steht auf meiner Stirn: Arsch zum wahlhelfen) und bin so verdrossen wie lange nicht. Dieses peinliche buhlen um Wählerstimmen geht mir dermaßen auf den Sack. Nach dem "Kanzlerduell" nun auch schon auf Landesebene Fernsehwettbewerbe. Muss denn alles nach amerikanischem Vorbild ablaufen. Dann können wir auch gleich die Papierstimmzettel abschaffen, dann kann wenigstens nicht mehr so einfach nachgewiesen werden, wenn beschissen wird. Oder lässt sich die Merkel bei nächster Gelegenheit per Gerichtsbeschluss zur Königin "wählen"? Die Parteien sind ohnehin völlig profillos und konzentrieren sich nur noch darauf, die jeweilige Opposition schlecht aussehen zu lassen. Wie im Kindergarten. Und da wundern die sich auch noch, dass die Wahlbeteiligung so schwach ist. Schuld sind im Grunde die Parteien, auch wenn die Wahl meiner Meinung nach demokratische Pflicht ist. Das kann ich gar nicht oft genug sagen. Schuld sind sie dennoch, ihre Unaufrichtigkeit - und das betrifft alle, auch wenn sie es leugnen - lässt möglichem Interesse wenig bis keine Chance.
Mal ehrlich: welche Aussagekraft hat ein Fernsehduell bezüglich der politischen Leistungsfähigkeit einer Person. Hier gewinnt doch zumeist der die meisten Stimmen, der am Morgen besser aus dem Bett kam. Auch wenn er später eine Scheißpolitik durchsetzt und völlig unfähig ist... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen... einatmen - ausatmen...

Ob ich das Haus mal kaufen möchte?
Vor meinen Augen laufen die Szenen der letzten elf Jahre (die überhaupt erst zu dieser Frage heute geführt haben) in dem Stil ab, wie er in manchen - meist billigen - Filmen szenenweise eingesetzt wird: alles läuft einfach etwas schneller ab, als beim normalen Film. Innerhalb weniger Sekunden frage ich mich, wie eigentlich alles so kommen konnte wie es heute ist und wann es anfing. Ob mich nicht gleich jemand weckt und ich einen für mein Alter viel zu ernsten Traum habe. Oder ob ich nicht gleich schweißgebadet einfach von selber aufwache. Oder ob mich jemand kneift und ich in die Wirklichkeit zurück kehre. Und dann brauche ich mir keine Sorgen mehr machen, alles ist gut, es ist jemand da, der seine Hand über mich hält. All dies passiert jedoch nicht, die Personen, die einmal ihre Hände über mich hielten, sind selber haltlos. Sie unterhalten sich mit mir wie mit einem Erwachsenem. Ich gebe ihnen Ratschläge, wie ich mit der Sache umginge. Was ich im Leben gelernt habe, wie gewisse Dinge zu handhaben sind. Ich bin folglich kein Kind mehr, für das die Sorgen zu Ende sind, wenn es seinen Eltern alles erzählt hat, was es bedrückt und die es dann trösten. Keine schöne Vorstellung.

Wer glaubt, Kaffee könne im Aggregatzustand "flüssig" nicht schimmeln, der irrt; das geht sogar ganz hervorragend. Ich habe heute erst gehört, dass das jemandem passiert sei. Der hat nämlich gedacht, nach dem letzten Kaffee - vor ungefähr einer Woche - hätte er die Kanne wie üblich ausgespült. Hat er aber wohl nicht. Statt dessen hat er einen bodenvoll Kaffee in der Kanne gelassen und kaum eine Woche später lustige kleine Flöckchen darin schwimmen gesehen, als er das erste Mal seit langem wieder zu Hause Kaddww Kaffee kochen wollte. So ein Dussel.

Das Wort Schleichweg ist in keinem Falle wörtlich zu nehmen! Merken! Alle!

Manchmal öffnen einem Personen, die man nur ungefähr viermal im Jahr sieht, die aber mal dazu gehört haben, und die den gesamten Bekannten- und Verwandtenkreis auch nur noch so ungefähr viermal im Jahr sehen – wenn überhaupt –, dermaßen die Augen, dass man sich fragt, ob man denn nicht vielleicht wenigstens die Hälfte seines Lebens beide Augen zudrückt um möglichst blind durch die Weltgeschichte zu laufen. Natürlich ist es nicht immer so und natürlich haben diese Jemande, die einem da die Augen öffnen, allzu oft selber genug Dreck am Stecken. Jedoch haben sie auch einen ungetrübten Blick, das muss man schon zugeben.

Nachdem ein Bekannter von mir bereits vor ungefähr zwei Wochen die Benachrichtigung bekommen hat, auch mal wieder Wahlhelfer spielen zu dürfen - irgendwie trifft es doch immer die selben - hatte ich ja schon gehofft, der Kelch ginge seit sechs Jahren das erste Mal endlich auch wieder an mir vorüber. Falsch gedacht, heute kam die "Einberufung" mit der Post und ich frage mich, warum man in Vorvätermanier den Überbringer schlechter Botschaften, wie in diesem Fall die Postbotin, nicht einfach... beseitigen kann, um wenigstens den ersten Frust abzubauen. So sitze ich alleine mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit, einer kleinen Brise Wut sowie einem verzweifelt-nervösen Grinsen auf den Lippen in meiner Wohnung und harre bis zur Wahl am 22. Mai der Dinge, die da kommen mögen. Ob sich die eigentlich vorgesehene Person kurzfristig gedrückt hat und ich erst deshalb so spät benachrichtigt wurde? Ich werde es wohl nie erfahren und genau genommen interessiert es mich auch nicht, die Gleichgültigkeit gewinnt gerade die Oberhand. So schlimm ist es ja nun auch wieder nicht. Abgesehen davon, dass es doch immer wieder die selben trifft, ich am Wahltag verflucht zu früh für einen Sonntag aufstehen muss und vermutlich wieder Unmengen an Kaffee zu mir nehmen werde. Any given Wahlsonntag.

Meine Gedanken einfach nur schweifen oder treiben zu lassen, dabei die Augen schließen und den Körper entspannen, das ist fast ebenso erholsam wie ein kleines Schläfchen am Mittag. Am besten kann ich das in einer Umgebung mit einer gleichmäßigen monotonen Geräuschkulisse, z.B. im Auto (als Beifahrer), im Bus oder im Zug. Meist beginne ich dann, kurz den Tag zu rekapitulieren, um relativ bald bei einem Gedankengang scharf in die Kurve zu gehen und ganz woanders zu landen. Nur kurze Zeit später gehen mir wieder ganz andere Gedanken durch den Kopf. Irgendwann gelange ich an Gedanken, die mich länger beschäftigen und die nicht so schnell wieder aus dem Fokus entschwinden. Dieses schweifen und treiben lassen lässt mich manche Situation meines Alltags nachträglich neu und oft auch anders und besser beurteilen. Mit einem gewissen zeitlichen Abstand und mit genügend Zeit lassen sich so oft einige Rückstände, die auf der Seele lasten und von denen ich eigentlich nichts wusste, beseitigen. Es ist sozusagen ein regelmäßiges entstauben der Hinterkammern meines Oberstübchens. Wie wichtig dies für mich ist, merke ich immer dann, wenn ich lange keine Gelegenheit dazu hatte. Ich reagiere auf bestimmte Situationen gestresster, oft auch gereizter und insgesamt fühle ich mich weniger wohl.

 

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